Geheim-Verhandlungen
Fiat-Chef zu Besuch bei Opel
18.05.2009
Marchionne will sich auch mit dem Vorsitzenden der IG Metall treffen.
Fiat-Chef Sergio Marchionne hat in seinem Werben um Opel das Stammwerk in Rüsselsheim besucht. Wie aus Unternehmenskreisen zu erfahren war, traf sich der Italiener am Montag mit den Spitzen von General Motors Europe (GME) und der Adam-Opel GmbH, Carl-Peter Forster und Hans Demant.
2 Stunden
Über den Inhalt der Gespräche wurde nichts bekannt. Der
Besuch soll etwa zwei Stunden gedauert haben. Marchionne habe sich
insbesondere über das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim informieren lassen.
Fiat gilt neben Magna als wichtigster Interessent für die Europa-Aktivitäten
des kriselnden US-Riesen General Motors (GM).
Treffen mit IG-Metall-Vorsitzenden
Nach einem Bericht des
"Handelsblatts", will sich der Fiat-Chef nun mit dem IG-Metall-Vorsitzenden
Berthold Huber zusammensetzen. Bei dem Gespräch in Frankfurt am Main hoffe
der Konzernchef offenbar, die Gewerkschaft in letzter Minute für seine Pläne
zur Übernahme von Opel gewinnen zu können.
Gewerkschaft als Stoplerstein
Die deutliche Skepsis der IG Metall
gegen einen Einstieg bei Opel könnte für die Italiener zu einem
entscheidenden Hemmschuh werden, da die deutsche Politik im Superwahljahr
einen Konflikt mit der Opel-Belegschaft scheuen dürfte, schrieb das
"Handelsblatt". IG Metall und italienische Gewerkschafter hatten erst
vergangene Woche den Schulterschluss geübt und angekündigt, gemeinsam
Werksschließungen bei einer möglichen Übernahme von Opel durch Fiat zu
verhindern. Sprecher von Fiat und der IG Metall wollten die Informationen
nicht kommentieren.