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Fiat will auch bei Opel einsteigen

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Der italienische Autobauer will sich nicht nur am US-Autokonzern Chrysler beteiligen, sondern auch bei der General Motors-Tochter Opel.

Nach dem Zuschlag für eine Beteiligung bei Chrysler treibt Fiat nun den möglichen Einstieg bei Opel voran. Der Chef des italienischen Autobauers, Sergio Marchionne, trifft am Montag den deutschen Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Opel-Betriebsratschef Klaus Franz bekräftigte seine Bedenken gegenüber einem Einstieg der Italiener.

Alle Werke erhalten
Marchionne will am Montag in Berlin ein grobes Konzept vorstellen, wonach alle deutschen Standorte von Opel erhalten bleiben, allerdings nicht alle in der bisherigen Größe. Der Fiat-Chef will einen globalen Autokonzern schaffen, der mindestens fünf Millionen Fahrzeuge herstellt. Dazu benötigt er neben Chrysler noch Opel.

Magna auch im Rennen
Die deutsche Bundesregierung prüft sowohl das Konzept des kanadisch-österreichischen Autozulieferers Magna als auch das von Fiat. Guttenberg zufolge sind beide Kandidaten an einer Standort-Sicherung interessiert. "Damit sind die Zukunftschancen für Opel Eisenach zumindest nicht gesunken", so der Minister in Erfurt.

Deutsches Steuergeld
Marchionne dürfte auch Opel-Betriebsratschef Franz treffen. Dieser will aber als Vorsitzender des europäischen Betriebsrats von General Motors Europe die Interessen der europäischen Arbeitnehmer klar zum Ausdruck bringen. Franz hat nach wie vor Bedenken gegenüber dem italienischen Konzern. Ein Engagement Fiats bei Opel wäre nach seinem Eindruck ein "industrielles Sanierungskonzept mit deutschen Steuergeldern".

Kein Konzept
Auch die deutschen Opel-Händler sehen einen möglichen Einstieg skeptisch. "Es gibt zumindest Zweifel, ob ein Engagement von Fiat nachhaltig wäre", sagt der Sprecher des Verbands Deutscher Opel- und Chevrolet-Händler (VDOH), Thomas Bieling. "Bei Fiat sehen wir kein Konzept. Es ist jedenfalls nicht genug, allein auf ein größeres Gesamtvolumen zu setzen", sagt Bieling.

14-Punkte-Katalog
SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier hat einen 14-Punkte-Katalog mit Kriterien aufgestellt, die ein Investor erfüllen muss, um den Zuschlag bei Opel zu erhalten. Im Mittelpunkt müsse "der Erhalt aller Standorte und möglichst vieler Arbeitsplätze in Deutschland" stehen.

"Mehr Chancen als Risiken"
Der Betriebsrat von Magna sieht ein Engagement des Unternehmens bei Opel positiv. Ein Betriebsrat von Magna Steyr im Grazer Werk, Thomas Stoimaier, meint: "Ich sehe mehr Chancen als Risiken im Falle eines Einstiegs von Magna bei Opel." Er könne sich vorstellen, dass in Graz künftig auch Fahrzeuge mit alternativen Antriebskonzepten - z.B. Elektroautos - gebaut werden.

Unternehmenschef Frank Stronach hatte aber in einem Zeitungsinterview betont: "Wir reden nicht von einem Einstieg." Sein Unternehmen wolle nur einem wichtigen Kunden helfen. Zugleich warb er für die Beteiligung von russischem Kapital an Opel. Magna wird angeblich vom deutschen Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) mit seinen Kontakten nach Russland unterstützt. Magna-Chef Siegfried Wolf steht im engen Kontakt mit Schröder, der von der "industriellen Logik" der Magna-Offerte überzeugt sein soll. Auch IG Metall-Chef Berthold Huber dürfte beteiligt sein.

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