Finanzaffären um schwarze Kassen, Untreue und Korruption bei deutschen Unternehmen beschäftigen immer wieder die Justiz.
Finanzaffären um schwarze Kassen, Untreue und Korruption bei deutschen Unternehmen beschäftigen immer wieder die Justiz. Der Schaden, den die Mitarbeiter verursachen, betrifft dabei sowohl ihr eigenes Unternehmen als auch Fremdfirmen wie etwa Zulieferer. Einige Fälle, die Schlagzeilen machten:
1995: In der Münchner Schmiergeldaffäre sollen unter anderem fünf Siemens-Manager dem Konzern durch Preisabsprachen und Schmiergeldzahlungen öffentliche Aufträge bei vier bayerischen Klärwerken mit einem Gesamtvolumen von mehr als 60 Mio. DM (30,7 Mio. Euro) zugeschanzt haben. Die Haftstrafen werden 1997 aufgehoben, der Prozess musste neu aufgerollt werden.
1997: Das Landgericht Bochum verurteilt einen früheren Opel- Manager zu achteinhalb Jahren Haft. Als Werksdirektor des Ersatzteillagers hatte er jahrelang Schmiergelder in Höhe von insgesamt 7,5 Mio. DM von Zulieferfirmen und Dienstleistern des Autoherstellers kassiert.
2000: Zwei Geschäftsführer der Immobilientochter der Deutschen Bahn "DB IMMO" werden zu mehrjährige Haftstrafen verurteilt. Sie hatten rund 5,8 Mio. DM Schmiergelder von zwei Bauunternehmern kassiert. Diese hatten sich lukrative Aufträge versprochen.
2000: Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt zu Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Müllverbrennungsanlage. Zwischen 1994 und 1999 sollen insgesamt elf Mio. Euro Schmiergelder geflossen sein. Bei den Ermittlungen flog auch die Spendenaffäre der Kölner SPD auf.
2001: Die Frankfurter Staatsanwaltschaft deckt ein korruptes System bei der Messegesellschaft auf. Der Schaden wird mit rund 7,5 Mio. Euro beziffert. Mitarbeiter der Bauabteilungen hatten selbst kleine Aufträge nur gegen Schmiergeld vergeben.
2005: Der VW-Konzern sorgt in einer Affäre um Schmiergelder und Lustreisen auf Unternehmenskosten für Aufregung. Nach einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG soll dem Konzern dabei ein finanzieller Schaden von rund fünf Mio. Euro entstanden sein.
2006: Im Schmiergeld-Skandal bei Infineon verurteilt das Landgericht München einen Sponsoring-Vermittler wegen Bestechung und Untreue zu vier Jahren Haft. Er hatte Bestechungsgelder an hochrangige Infineon-Manager gezahlt: Allein Ex-Vorstandschef Ulrich Schumacher soll im Jahr 2003 insgesamt etwa 300.000 Dollar (234.852 Euro) erhalten haben, beteuerte jedoch, kein Geld angenommen zu haben.
2006: In der Siemens-Finanzaffäre sollen mehr als 20 Mio. Euro veruntreut und ins Ausland gebracht worden sein. Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geht es um Unregelmäßigkeiten in