Die Grasser-Freunde Meischberger und Hochegger wurden von der Finanz bereits einvernommen. KHG: „Habe keinen Cent erhalten.“
In die Affäre um unversteuerte Millionenprovisionen beim Verkauf der Bundeswohnungsgesellschaft (Buwog) kommt neue Bewegung. Die Finanz wird nun die von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser einst mitbetriebene PR-Firma Valora Solutions überprüfen, berichtet der Falter.
Gelder geparkt?
Die Valora war eine gemeinsame Firma von Grasser
und seinem engen Freund Walter
Meischberger sowie dem PR-Berater Peter Hochegger . Geprüft wird nun, ob
Gelder aus dem Buwog-Deal in der Valora geparkt und über Umwege an Karlheinz
Grasser ausbezahlt worden sein könnten.
Meischberger und Hochegger hatten kürzlich Selbstanzeige erstattet, weil sie mehr als neun Millionen Euro Provision rund um den Buwog-Verkauf nicht versteuert hatten. Dass Teile des Gelds an Grasser geflossen seien, bestreitet Meischberger vehement. Auch Grasser selbst weist das empört zurück: „Ich schwöre, ich habe keinen Cent bekommen“, so der Ex-Finanzminister zu ÖSTERREICH. Seine Bürogemeinschaft mit Meischberger hat Grasser inzwischen aufgelöst.
Einvernahmen
Meischberger und Hochegger wurden laut
Wirtschaftsblatt bereits von der Finanz einvernommen. Meischbergers Anwalt
Gerald Toifl geht davon aus, dass die Selbstanzeige rechtzeitig erfolgt ist.
Geschieht das vor „Tatentdeckung“ bzw. Aufnahme von Ermittlungen, droht –
zusätzlich zur Steuernachzahlung – keine Millionen- oder gar Haftstrafe.
Im Juni 2004 hatte die Regierung Schüssel die Buwog um 961 Mio. Euro an die Immofinanz verkauft. Als Berater des damaligen Immofinanz-Chefs Karl Petrikovics fungierte Peter Hochegger. Der PR-Mann, der eng mit Meischberger – dem besten Freund des damals amtierenden Finanzministers – zusammenarbeitete, soll Petrikovics den Preis genannt haben, der die Immofinanz zum Bestbieter machte. Vereinbart wurde ein Honorar von einem Prozent der Kaufsumme.