Pröll nicht dabei
Finanzminister fordern Boni-Regulierung
04.09.2009
Destruktives Verhalten der Finanzakteure sei "unanständig und zynisch."
In einer gemeinsamen Initiative haben die Finanzminister aus sieben europäischen Ländern strikte Regeln für die Bonus-Vergabe an Banker gefordert. Die Ressortchefs aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Luxemburg und den Niederlanden riefen die G-20-Staaten in einem am Freitag veröffentlichten Beitrag für die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" unter anderem auf, eine Bonus-Garantie für mehr als ein Jahr zu untersagen.
Bonus-System
Risiken des Bonus-Systems sollten sehr genau
beobachtet werden, mahnten die Minister. Solche Risiken seien viel zu hoch,
wenn die Fehler Einzelner die gesamte Bevölkerung träfen. Die Verfasser
forderten die am Freitag in London tagenden G-20-Finanzminister auf, sich
der Initiative für strengere Regeln anzuschließen. Die Finanzminister
wollten den G-20-Gipfel am 24. und 25. September in Pittsburgh vorbereiten.
Destruktiv
Es müsse verhindert werden, dass "einige Finanzakteure
wieder das gleiche destruktive Verhalten" an den Tag legten, warnten die
europäischen Minister. Ein solches Verhalten sei nicht nur gefährlich,
sondern unanständig, zynisch und inakzeptabel. "Es ist ein Schlag ins
Gesicht all derer, die plötzlich arbeitslos werden."
Am Donnerstag hatten Deutschland, Frankreich und Großbritannien in einem gemeinsamen Schreiben an die schwedische EU-Ratspräsidentschaft ein geeintes europäisches Eintreten für eine stärkere Regulierung der internationalen Finanzmärkte gefordert. Besonders für die Vergütung der Banker über Boni bedürfe es klarer internationaler Vorgaben, erklärten Bundeskanzlerin Angela Merkel, Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Premierminister Gordon Brown.