Wegen Schneearmut

Fischer-Ski schränkt Produktion ein

04.02.2007

Der Skihersteller Fischer befürchtet deutliche Einbußen besonders im Langlaufski-Bereich und will seine Produktion fürs nächste Jahr einschränken.

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Der weltweit bisher außergewöhnlich milde und schneearme Winter hat die Wachstumspläne des Skiherstellers Fischer GmbH mit Hauptsitz in Ried am Innkreis durchkreuzt. "Wir richten uns darauf ein, dass wir im nächsten Jahr weniger Ski produzieren", sagte Geschäftsführer Gregor Dietachmayr am Sonntag auf der Münchener Sportartikelmesse Ispo. Was im vergangenen Dezember wegen des ausgebliebenen Schnees an Geschäft verloren gegangen sei, könne auch durch einen starken Winter-Endspurt nicht mehr aufgeholt werden.

25% Wachstum im letzten Jahr
So schlecht das Wintersportwetter in dieser Saison ausfiel, so gut war es in der vergangenen: Im Geschäftsjahr 2005/2006, das bei Fischer am 28. Februar endet, wurde mit 2.400 Beschäftigten in Oberösterreich und der Ukraine ein Umsatz von 185 Mio. Euro und damit ein Wachstum von mehr als 25 Prozent erwirtschaftet. Das Unternehmen verkaufte weltweit rund 1,8 Millionen Paar Alpin- und Langlaufski ab (Vorjahr: 1,49 Millionen). Wegen des nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika und Japan ungewöhnlich milden diesjährigen Winters werde der Weltmarkt bei Alpinski um zehn bis 15 Prozent auf 3,8 Millionen Paar und der Markt bei Langlaufski sogar um 30 Prozent auf etwa 1,3 Millionen Paar zurückgehen, schätzten Fischer-Produktverantwortliche am Rande der Ispo. Im vergangenen Jahr wurde noch über einen Boom bei Langlaufski berichtet.

Mit Rabatten ist zu rechnen
Nach dem besonders schneereichen Winter 2005/2006 seien die Lager geräumt gewesen. Zudem habe der Handel optimistisch geordert, weil man mit weiteren Rekordergebnissen gerechnet habe, berichtet Dietachmayr. Doch viele Ski blieben in den Regalen, weil erst in der zweiten Jännerhälfte "zaghaft so etwas wie Winter" eingesetzt habe. Deshalb rechne man mit entsprechend reduzierten Ordern für die nächste Wintersaison. Für den Verbraucher habe die Situation große Vorteile, sagte Dietachmayr. Der Handel operiere mit Rabatten, weshalb die Situation für den Kunden noch nie so günstig gewesen sei. "Der Endverbraucher sollte jetzt zuschlagen", meinte der Fischer-Chef.

Klimawandel wird jetzt auch bei Fischer ernst genommen
Über die Folgen des Klimawandels und der globalen Erwärmung mache man sich bei Fischer nicht erst seit diesem Jahr Gedanken, sagte Dietachmayr. Ein Weg aus der "Winterlastigkeit" des Unternehmens ist die FACC AG mit inzwischen 1.140 Mitarbeitern und 180 Mio. Euro Umsatz, die Erkenntnisse aus der Skiherstellung für den Flugzeugbau umsetzt. Jüngste Konzerneinheit ist die "Fischer Composite Technology (FCT)", die neue Materialen vor allem für die Automobilindustrie entwickelt. Zu den Kunden zählen Porsche und Audi.

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