Auf Grund des geringeren Passagieraufkommens wird der Bau der 3. Piste verschoben. Der Flughafen muss momentan sparen.
Am Flughafen Wien macht der Vorstand jetzt den Baubeginn für die dritte Piste vom Verkehrsaufkommen abhängig. Und das ist derzeit rückläufig. Gebaut werde auf jeden Fall, betonte am Donnerstag Flughafen-Vorstand Herbert Kaufmann. Nach bisherigen Plänen war - nach der für die heurige Jahresmitte erwarteten Genehmigung - eine Inbetriebnahme für 2014/15 ins Auge gefasst worden. Wirtschaftskrise und rückläufiger Verkehr könnten das Projekt nun ein paar Jahre verzögern. Auch die börsenotierte Flughafen AG muss auf die schwierige Marktlage reagieren, spart heuer bei Personalkosten vorrangig mit Urlaubs- und Überstundenabbau, aber auch indem Abgänge nicht nachbesetzt werden.
Entscheidung kommt Ende des Jahres
Kaufmann will nun "Ende 2009,
Anfang 2010 entscheiden", wann man mit dem Bau der dritten Piste beginnt.
"Die Entscheidung fällt nicht negativ aus, weil wir die Piste mit Sicherheit
bauen", sagte er heute bei Präsentation der Verkehrsergebnisse 2008. Der
Ursprungs-Fahrplan gilt aber als sehr fraglich.
Es gehe nur um das Wann und nicht um das Ob. "Wir arbeiten weiter mit Volldampf daran, die Genehmigungen zu erhalten". Für alle Airlines, auch für die AUA unter neuer Eigentümerschaft Lufthansa sei es wichtig, zu wissen, "dass wir langfristig entwickelbar sind", versicherte Kaufmann.
Passagieraufkommen rückläufig
Die AUA ist am
Passagieraufkommen am Flughafen Wien 2008 erstmals in der Geschichte beider
Unternehmen auf weniger als die Hälfte zurück gefallen. Wachstumstreiber
waren abermals die Billigflieger, die um fast ein Drittel zugelegt haben.
"Niki" von Niki Lauda und die mit ihr verschränkte Air Berlin kommen
zusammen schon fast auf 14 Prozent aller Passagiere am Flughafen Wien.
Dritte Piste kostet 450 Mio. Euro
Freilich will der
Airport-Vorstand in Zeiten wie diesen Geld für den Pistenbaubeginn nur dann
fließen lassen, sobald es akut gebraucht werde. 450 Millionen Euro kostet
der Bau der dritten Piste am Flughafen Wien-Schwechat. Dazu kommen noch bis
zu 150 Mio. Euro für Grundstücksablösen und Landkäufe. Schon mehrfach
verschoben worden ist aufgrund von Neukonzeptionen und diverser
Behördenauflagen die Umsetzung des neuen "Skylink"-Terminals, hier sagte
Kaufmann heute erste Schritte zur Inbetriebnahme für den Spätherbst 2009 zu.
Kosten sparen wird heuer auch der Flughafen Wien. Laut Kaufmann geht es vorrangig um Urlaubsabbau und den Abbau von Überstunden und um "natürliche Fluktuation", über die jährlich üblicherweise 200 bis 250 Menschen aus dem Unternehmen ausscheiden. Wie viele von den natürlichen Abgängen heuer wirklich nicht ersetzt werden, macht Kaufmann vom Effekt der vorherigen Maßnahmen abhängig. Echt in Gefahr wären Jobs erst ab einem Passagierminus von 10 Prozent, bekräftigte er. Investiert werden soll heuer nach wie vor für 300 bis 400 Mio. Euro. Bei einigen Investitionen werde überlegt, sie zu verschieben.