Ford hielt jahrelang seine Beteiligungen in Japan. Der Kaufpresi für die 20 Prozent bei Mazda liegt bei 430 Mio Euro.
Auf der verzweifelten Suche nach frischem Geld trennt sich nach der angeschlagenen Opel-Mutter GM nun auch Ford von langjährigen Beteiligungen in Japan. Der US-Konzern will 20 Prozent seiner Anteile an Mazda verkaufen. Nach Mazda-Angaben erhält Ford dafür umgerechnet rund 430 Mio. Euro.
Zusammenarbeit wird fortgeführt
Damit endet die seit 1996
bestehende Kontrollmehrheit des US-Konzerns bei den Japanern. Ford wird
künftig noch 13 Prozent an Mazda halten. Beide wollen aber ihre bisherige
intensive Zusammenarbeit fortführen. Erst am Montag hatte General Motors
erklärt, seine Anteile an Suzuki für 184 Mio. Euro zu verkaufen.
Über Fords Pläne zum Verkauf der Mazda-Anteile wurde seit Oktober spekuliert. Damals war Mazda an der Börse etwa 3,3 Mrd. Euro wert und der jetzt verkaufte 20-Prozent-Anteil damit etwa 660 Mio. Euro. Zuletzt war der Mazda-Börsenwert aber auf 2,2 Mrd. Euro abgerutscht.
Mehrere neue Eigentümer
Die 20 Prozent, die Ford jetzt
verkauft, gehen an mehrere neue Eigentümer. Mazda kauft nach eigenen Angaben
6,87 Prozent, die übrigen 13 Prozent erwerben rund 20 Geschäftspartner. Ford
hat in diesem Jahr bereits seine Marken Jaguar und Land Rover an die
indische Tata verkauft. Zudem werden Interessenten für die zu Ford gehörende
Auto-Sparte von Volvo gesucht.
Jahresprognose gesenkt
Mazda hatte Ende Oktober nach
enttäuschenden Quartalszahlen seine Jahresprognose gesenkt. Höhere
Stahlpreise, ein stärkerer Yen und die weltweit schwache Autonachfrage
belasten das Ergebnis. Für das laufende Geschäftsjahr (per Ende März)
erwartet der Konzern nun noch einen Nettogewinn von 50 Mrd. Yen (410 Mio.
Euro). Im vergangenen Geschäftsjahr verkaufte der Konzern rund 1,3 Mio.
Autos.
Traditionelle Zusammenarbeit
Die Allianz Ford/Mazda reicht bis in
das Jahr 1979 zurück, als der US-Konzern bei den Japanern einstieg. 1996
übernahm Ford eine Kontrollmehrheit, als Mazda ums Überleben kämpfte.
Seitdem hat Ford vier der letzten fünf Firmenchefs gestellt. Ford und Mazda
teilen sich Fahrzeug-Plattformen und Entwicklungsarbeit. Sie haben zudem
gemeinsam Werke in den USA, Thailand und China.