Protest gegen Krise
Frächter-Demo ohne Chaos beendet
24.05.2009
Die erwarteten Verkehrsbehinderungen sind nicht eingetreten, obwohl die Lkw vor dem Burgtheater geparkt haben.
Die Demonstration der heimischen Frächter am Montag am Wiener Ring ist problemlos zu Ende gegangen. Das erwartete Verkehrschaos blieb aus. Selbst in der Zeit von 11.00 bis 12.30 Uhr, als die Brummis auf einem Fahrstreifen vor dem Burgtheater abgestellt wurden, kam es zu keinen nennenswerten Verzögerungen.
Allgemein dürften die Autofahrer auf die frühzeitige Ankündigung der Veranstaltung reagiert haben und für diesen Tag auf die Öffis umgestiegen sein. Ab 12.30 Uhr war die Fahrbahn wieder frei und die Laster am Heimweg.
Senkung der Kfz-Steuer
Begonnen hat die Protestkundgebung um 8.30
Uhr, als der erste von insgesamt 32 Lkw auf den Ring gefahren ist. Mit der
Kundgebung sollte eine Senkung der Kfz-Steuer auf das EU-Mindestniveau und
eine bundesweite Förderung für schadstoffarme Lkw durchgesetzt werden.
Bisher habe es vonseiten der Politik nur positive Rückmeldungen auf jene
Forderungen gegeben, die nichts kosten, sagte Rudolf Bauer vom Fachverband
Güterförderungsgewerbe. Dazu zählen unter anderem Änderungen im
Straßenverkehrs- und Kraftfahrgesetz. Bezüglich der Steuersenkung habe es
aus dem Finanzministerium "keine Signale" gegeben.
Ende befürchtet
Die Güterbeförderer befürchten, dass es
ohne die geforderten Maßnahmen zu einem "Aus" kommt. Nach
einem Boom in der Transportbranche in den vergangenen Jahren ist das
Geschäft Mitte 2008 eingebrochen. Mittlerweile gibt es Rückgänge bei der
Fracht von 20 bis 60 Prozent, gut 3.000 der 56.000 Lkw stehen still. Vor gut
einem Monat waren 8.500 Mitarbeiter arbeitslos gemeldet, um 3.000 mehr als
noch vor einem Jahr.
Mehr Insolvenzen
Die Zahl der Insolvenzen soll heuer im ersten
Halbjahr nach ersten Prognosen auf 210 ansteigen - nach 189 im 1. Halbjahr
2008. Gleichzeitig ging die Zahl der Lkw-Neuzulassungen dramatisch zurück.
Bei den Sattelfahrzeugen wurden im ersten Quartal 2008 noch 1.159
Neuzulassungen registriert, heuer waren es von Jänner bis März 667
Sattelschlepper.