Geld

Frauen verdienen 40 Prozent weniger

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Frauen verdienen um 40 Prozent weniger als Männer - bei gleicher Arbeit. Die Lohnschere ist weit geöffnet und geht immer weiter auseinander.

Der Einkommensunterschied ist eklatant: Frauen verdienen durchschnittlich um 40 Prozent weniger. Während ein Mann in Österreich durchschnittlich 26.630 Euro brutto im Jahr casht, verdienen Frauen nur 15.877 Euro jährlich. Das ist das Ergebnis des Einkommensberichts des Rechnungshofs. Fatal: Seit dem vergangenen Jahr ist der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen noch einmal angewachsen.

Öffentlicher Dienst ist besser
Im öffentlichen Dienst ist die Kluft mit nur neun Prozent Lohnunterschied am geringsten. In der Privatwirtschaft hingegen ist weibliche Arbeit deutlich weniger wert: Angestellte verdienen um die Hälfte weniger, Arbeiterinnen gar um 55 Prozent weniger.

Frauen meinen: Politik gefordert
"Gefordert ist die Politik, durch Programme und Gesetze“, fordert ORF-Moderatorin Barbara Stöckl. "Ich finde es empörend, dass in Österreich Frauen bei gleicher Qualifikation und Leistung nach wie vor weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Da ist die Politik gefordert“, so Johanna Rachinger, die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek. Bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode soll die Politik die nötigen Voraussetzungen schaffen, damit die Gehälter von Männern und Frauen endlich angeglichen werden. Ganz nach dem Motto: Gleicher Lohn, für gleiche Arbeit.

Auch Teilzeitarbeit als Grund
"Die Einkommensschere ist nicht überraschend, da die Teilzeitarbeit so wächst“, erklärt Ingrid Moritz, Leiterin der AK-Frauenabteilung. Die hohe Teilzeitquote bei Frauen (89 Prozent der Teilzeitbeschäftigten) ist ein wichtiger Grund für die Lohnschere. Ein weiterer längst bekannter Grund ist die Tatsache, dass das Kinderbetreuungsgeld zu längeren Auszeiten verlockt.

Internationales Schlusslicht
Die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern schlägt sich auch in internationalen Rankings negativ nieder: Im „world competitive report“ des Weltwirtschaftsforum (WEF) ist Österreich Schlusslicht unter 102 Staaten im Bereich Einkommensgerechtigkeit.

Alle haben weniger Geld
Die Österreicher haben im Durchschnitt immer weniger Geld in der Brieftasche (zwei Prozent Kaufkraftverlust seit 1998). Die höchsten Einkommen gibt es in Niederösterreich, nach Berufsgruppen am meisten verdienen Beamte und - bei den Selbstständigen - die Ärzte.

Die Sieger und Verlierer
Nach Branchen geordnet gibt es die höchsten Einkommen in der Energie- und Wasserversorgung (Median 2005 41.840 Euro Jahresbrutto), im Kredit- und Versicherungswesen (35.974 Euro) sowie im Bergbau (30.136). Am niedrigsten liegen die Bezüge im Beherbergungs- und Gaststättenwesen (9.065 Euro). Das Medianeinkommen für leitende Angestellte und Führungskräfte (45.720 Euro) und akademische Berufe (41.221 Euro) ist beinahe drei Mal so hoch wie jenes der Hilfsarbeiter (16.351 Euro).

Ärzte verdienen am meisten
Bei den Selbstständigen gibt es die mit Abstand höchsten Einkommen im Gesundheitsbereich. Hier liegt der Mittelwert bei 35.479 Euro Jahresbrutto. Fachärzte erhalten 113.184 Euro, Allgemeinmediziner 78.763 Euro. Besonders groß ist hier allerdings - ebenso wie bei den Rechtsberatern - die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern: Männliche Fachärzte können mit einem Medianeinkommen von 134.276 Euro rechnen, Fachärztinnen nur mit 56.721 Euro. Besonders wenig verdienen Selbstständige im Bereich öffentliche oder persönliche Dienstleistungen (7.588 Euro).

Niederösterreicher voran
Am meisten verdienen demnach die Niederösterreicher mit einem mittleren Jahresbrutto von 23.776 Euro.

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(C) APA
© APA

Quelle: APA/RH

Kauftkraft gesunken
Das mittlere Einkommen der Arbeitnehmer ist seit 1998 zwar nominal von 19.430 auf 21.604 Euro gestiegen - die reale Kaufkraft ist allerdings um zwei Prozent gesunken, weil die Inflation die Lohnsteigerungen weggefressen hat. Von 2000 bis 2005 hatten 35 Prozent der Arbeiter, 24 Prozent der Angestellten und 18 Prozent der Beamten jährliche Einkommenszuwächse unter der Inflationsrate.

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(C) APA
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Quelle:APA/RH
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