Einkommensdifferenz
Frauen verdienen ein Drittel weniger als Männer
06.11.2008
Die Österreicher verdienten letztes Jahr im Schnitt 1.811 Euro pro Monat. Doch weibliche Arbeitskräfte werden immer noch schlechter bezahlt.
Die Einkommensschere der österreichischen Arbeitnehmer konnte auch 2007 nicht geschlossen werden. "Frauen verdienen noch immer um ein Drittel weniger als Männer", kritisierte die Vizepräsidentin der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ), Brigitte Adler. Die Gründe dafür liegen einerseits in der Berufswahl, andererseits arbeiteten Frauen vorwiegend Teilzeit.
Die Einkommensunterschiede liegen laut AKNÖ-Wirtschaftsexpertin Claudia Tschernutter aber nicht nur an den gewählten Berufen und der Teilzeitarbeit, sondern auch daran, dass weibliche Arbeitnehmer auf Grund ihres Geschlechts schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen. "Fakt ist, dass selbst die bestverdienenden 10 Prozent der Frauen noch immer 30 Prozent weniger als die bestverdienenden 10 Prozent der Männer verdienen."
Diese Entwicklung sei zum Teil darauf zurückzuführen, dass Frauen mit einem anderen Bewusstsein als Männer über ihr Gehalt verhandeln, erklärte die Expertin.
So viel verdienen wir
Das monatliche Bruttoeinkommen der
Österreicherinnen machte im Vorjahr 1.420 Euro aus. Jenes der Männer lag
laut AKNÖ bei 2.120 Euro und somit über dem österreichischen Niveau von
1.811 Euro.
Einkommensunterschiede auch regional
Aber auch in den einzelnen
Bundesländern gibt es beim Gesamteinkommen gravierende Unterschiede: So
verdienen Österreicher, die in Vorarlberg wohnen, mehr, als ihre Kollegen,
die etwa im Burgenland daheim sind.
Vorarlberg |
1.899 Euro |
Wien |
1.881 Euro |
Oberösterreich |
1.848 Euro |
Steiermark |
1.790 Euro |
Niederösterreich |
1.755 Euro |
Salzburg |
1.743 Euro |
Kärnten |
1.738 Euro |
Tirol |
1.731 Euro |
Burgenland |
1.568 Euro |
Im Vergleich zu 2006 kam es zu einem Bruttoeinkommenszuwachs von 48 Euro oder 2,7 Prozent.
Real, also inflationsbereinigt, machte das Plus lediglich 0,6 Prozent aus. Bei den Nettoeinkommen kam es real hingegen zu einem Rückgang von 0,1 Prozent oder 1,7 Euro.