Die Gewerkschaften drängen Berlusconi zu einem Auslandsverkauf. Am Samstag starteten die Maschinen der Alitalia nach Plan.
Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist der Ansicht, dass es keine Alternative zum Bankrott der Fluggesellschaft Alitalia gibt. "Es gibt keine anderen Angebote für die Alitalia und ich glaube, dass der Bankrott unabwendbar ist", sagte Berlusconi.
Keine Alternativen mehr
"Alles ist wie bei den Verhandlungen mit
Air France-KLM verlaufen, die Situation ist durchaus negativ. Piloten und
Gewerkschaften werden bald einsehen, dass es keine Alternative für die
Alitalia gibt. Wir haben alles Mögliche versucht, um die Airline zu retten",
sagte Berlusconi. Die Forderungen der Piloten seien unannehmbar gewesen.
Weitere Angebote fehlen
Berlusconi schloss aus, dass weitere
Angebote für die Alitalia aus dem Ausland kommen könnten. Er habe auch kaum
Hoffnung, dass die italienische Investorengruppe CAI, die am Donnerstag
wegen der ablehnenden Haltung der Pilotenverbande einen Übernahme- und
Sanierungsplan für die Alitalia zurückgezogen hatten, diesen Schritt
überdenken könnte.
Hoffen auf positive Lösung
Die italienischen Gewerkschaften
hoffen weiter auf eine positive Lösung für die Alitalia. Der Chef des
größten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL, Guglielmo Epifani, rief
die Regierung Berlusconis auf, die Alitalia an einen ausländischen Partner
zu verkaufen. Dies sei die einzige Alternative, sollte es der Regierung
nicht gelingen, das Unternehmerbündnis CAI zu überreden, weiterhin um die
Übernahme der Alitalia zu verhandeln.
Alitalia droht jetzt nach dem Scheitern des dritten Rettungsversuchs in Folge innerhalb von Tagen das endgültige Aus. Die Flugaufsicht könnte der Airline schon nächste Woche die Lizenz entziehen. Am Samstag hob die Flotte wie geplant ab.
Aufspaltung am Widerstand der Gewerkschaften gescheitert
Am
Donnerstag waren die Gespräche über die Aufspaltung von Alitalia wegen des
Widerstands der Gewerkschaften geplatzt. Nach dem Plan sollten 16
italienische Investoren über das eigens gegründete Konsortium CAI insgesamt
rund eine Milliarde Euro in die gesunden Teile des Unternehmens investieren
und diese mit dem kleineren Konkurrenten Air One zusammenführen. Die
Arbeitnehmervertreter sperrten sich jedoch bis zuletzt mehrheitlich gegen
den Plan, der mindestens 3.000 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz gekostet
hätte. Die Investoren zogen ihre Angebote schließlich zurück.