In Moskau findet am Samstag ein Krisentreffen zum Gas-Streit statt. Kiew hat seine Teilnahme zugesagt.
Die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko hat ihre Teilnahme an Gesprächen über den Gasstreit am Samstag in Moskau zugesagt. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte am Donnerstag eine Erklärung der Regierung in Kiew, wonach Timoschenko Gespräche beider Regierungen bei einem Telefonat mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin vereinbarte. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hatte zuvor einen Gipfel in Moskau abgelehnt. Da Russland Teil des Konflikts sei, könne es nicht als Ausrichter eines Treffens auf seinem Territorium fungieren, erklärte der Pressedienst des Präsidenten am Mittwochabend. Juschtschenko schlug stattdessen Prag oder Brüssel vor.
Medwedew traf Regierungschefs
Russlands Präsident Dmitri
Medwedew hatte am Mittwoch nach einem Treffen mit den Regierungschefs
Bulgariens, der Slowakei und Moldawiens vorgeschlagen, dass sich Vertreter
der Abnehmerländer und der Transitstaaten für russisches Gas am Samstag in
Moskau treffen sollten.
Russland hatte vor einer Woche seine Gaslieferungen nach Europa über ukrainische Leitungen nach Streit über unbezahlte Rechnungen und den künftigen Gaspreis für die Ukraine gestoppt. Unter Vermittlung der EU einigten sich die Länder schließlich auf die Stationierung von Beobachtern an Verteilstationen. Der russische Energiekonzern Gazprom nahm die Lieferung am Dienstag zunächst wieder auf, stoppte sie aber rasch wieder. Gazprom beschuldigte die Ukraine, die Leitungen zu blockieren. Der staatliche ukrainische Energiekonzern Naftogaz warf Gazprom am Mittwoch vor, es habe eine Pipeline ausgesucht, durch die eine Weiterleitung technisch unmöglich sei.