Nachdem die Deutsche Bahn ein neues Angebot vorgelegt hatte, gibt sich die GDL weiter zurückhaltend.
Die Lokführergewerkschaft GDL will ihre Entscheidung über die Wiederaufnahme von Verhandlungen an diesem Montag auf einer Pressekonferenz in Berlin bekanntgeben. Das teilte die GDL am Donnerstagabend mit. Hauptvorstand und Tarifkommission würden zuvor an einem geheimen Ort in der Bundeshauptstadt darüber beraten. Die Bahn hatte der GDL am Mittwoch ein neues Angebot vorgelegt. Details dazu sind aber bisher nicht bekanntgeworden.
GDL zurückhaltend
Nach der Vorlage eines neuen Angebots der
Deutschen Bahn an die GDL warnt die Gewerkschaftsbasis vor zu großen
Kompromissen. "Ein eigener Tarifvertrag ist das Wichtigste, dahinter
sollten wir nicht zurückgehen", sagte der Berliner GDL-Bezirkschef
Hans-Joachim Kernchen dem "Tagesspiegel". Es dürfe keine zu großen
Kompromisse geben. "Entweder man hat den Willen zur Einigung, oder wir
müssen eben doch wieder zu anderen Mitteln greifen", sagte
Kernchen. Der Bahn warf er eine Hinhaltetaktik vor. Die Wirkung der Streiks
dürfe man "jetzt nicht einfach verpuffen lassen", forderte
er.
Neues Angebot der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn hat der
Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot zur Lösung des festgefahrenen
Tarifkonflikts vorgelegt. Es sei ein "deutlich verbessertes"
Offert, teilte der bundeseigene Konzern am Mittwoch in Berlin mit. Die GDL
erklärte, dass es bis Montag keine neuen Streiks geben werde. Hauptvorstand
und Tarifkommission sollen am Montag entscheiden, ob die Gewerkschaft auf
Grundlage des neuen Angebots in Verhandlungen eintrete. Über den Inhalt des
neuen Offerts wurde von beiden Seiten Stillschweigen vereinbart.
Angebot langte schriftlich ein
Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sagte: "Wir
sind ab sofort jederzeit und an jedem Ort zu Verhandlungen bereit."
Nach Angaben der GDL gab es am Mittwoch keine weiteren Gespräche zwischen
Vertretern der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft. Das Angebot sei
schriftlich eingereicht worden. Sollten die GDL-Gremien am Montag
beschließen, in Verhandlungen einzutreten, gelte wieder Friedenspflicht.
Dann würde es bis zum Abschluss der Verhandlungen keine weiteren Streiks
geben.
Das bisherige Angebot der Deutschen Bahn enthielt 4,5 Prozent mehr Geld, 600 Euro Einmalzahlung sowie weitere Verdienstmöglichkeiten durch Mehrarbeit. Die GDL fordert einen eigenständigen Tarifvertrag für das Fahrpersonal und Einkommensverbesserungen im zweistelligen Prozentbereich.