IHS-Chef Bernhard Felderer widerspricht dem US-Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman, der einen Staatsbankrott Österreichs für wahrscheinlich hält.
Der Vorsitzende des Staatsschuldenausschusses Bernhard Felderer glaubt nicht an das Krisenszenario, das US-Starökonom Paul Krugman für Österreich entworfen hat. Er sehe die Gefahr eines Staatsbankrotts bei "nahezu null", sagte der Chef des Instituts für höhere Studien in der "Zeit im Bild 2" Mittwochabend.
Gleichzeitig verwies Felderer darauf, dass Krugman selbst angegeben hat, die Zahlen für Österreich nicht durchgerechnet zu haben.
Der Wirtschaftsnobelpreisträger Krugman hatte Österreich auf Platz 3 der Kandidaten für einen Staatsbankrott gereiht. Nur Island und Irland gehen seiner Ansicht nach eher pleite. Als Begründung hatte der 56-jährige Ökonom das Engagement der österreichischen Banken in Osteuropa genannt. Die gewährten Kredite seien faul, meinte Krugman.
FMA gleicher Meinung
Auch bei der Finanzmarktaufsicht sorgen die
Aussagen Krugmans für Kopfschütteln. Krugman übersehe, was die heimischen
Kreditinstitute in CEE wirklich an Risiko draußen hätten, so FMA-Vorstand
Helmut Ettl. Den pessimistischsten Schätzungen zufolge betrage das
Kreditausfallsrisiko im Osten 15 bis 30 Mrd. Euro.
Außerdem hätten die Austro-Banken im Osten keine toxischen Papiere platziert, so Ettls Vorstandskollege Kurt Pribil. Der Großteil der Kredite sei zudem mit Einlagen finanziert.