Geld

Generali-Boss soll Lotto-Chef werden

Teilen

Lotto "6 aus 45" feiert den 20. Geburtstag. Derweil läuft die Suche nach einem Nachfolger für Leo Wallner. Favorit ist Generali-Chef Stoss.

Am 7. August laden die Österreichischen Lotterien zum großen Fest: 20 Jahre Lotto "6 aus 45" werden gefeiert. Leo Wallner (70), seit 39 Jahren Casinos-General und in Personalunion auch Lotto-Boss, kann eine stolze Geburtstags-Bilanz ziehen: "Lotto hat seit Bestehen 21 Milliarden Euro umgesetzt. 6,5 Milliarden Steuern haben wir abgeliefert. Das Monopol wurde verteidigt.“

Für den Grandseigneur des heimischen Glücksspiels wird das nächste große Fest sein Abschied sein. Leo Wallner hat zwar noch einen Vertrag bis 2009, aber er wird, wie aus dem Aufsichtsrat verlautet, deutlich früher gehen.

Nachfolger gefunden
Wallner bestätigt gegenüber ÖSTERREICH: "Im Interesse des Unternehmens bin ich dabei, die Nachfolge zu regeln.“ Und ein Nachfolger könnte auch schon gefunden sein. Von Insidern wird übereinstimmend der Name Karl Stoss genannt, der Generaldirektor der Generali Versicherung.

Auch wenn gemunkelt wird, Top-Manager Stoss könnte Wallner schon im Dezember ablösen: Sehr wahrscheinlich wird ein Wechsel erst im Laufe des Jahres 2007 über die Bühne gehen. Noch gibt es keinen Vertrag und Stoss gibt keinen Kommentar zur Causa ab.

Der 49-Jährige erfüllt jedenfalls wie kaum ein Zweiter das von Wallner genannte Kriterium, der Chef von Casinos und Lotterien müsse "ein Netzwerker" sein. Als Ex-RZB-Vorstand ist er bestens im Raiffeisen-Reich und in der ÖVP verankert. Als früherer PSK-General hat Stoss aber auch beste Kontakte in die rote Reichshälfte. Raiffeisen und Bawag PSK sind Großaktionäre von Casinos AG bzw. Lotto GmbH.

Bergkameraden
Ein zweiter Anwärter für die Wallner-Nachfolge ist Lotto-Vorstand Friedrich Stickler. Der ist der beste Freund von Karl Stoss – und sein Bergkamerad. Die beiden haben zusammen den Kilimandscharo und etliche Himalaya-Gipfel bezwungen.

Stickler wird nun jedenfalls Vize-General bei den Lotterien, ein Job der durch den Rücktritt von Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner vakant ist.

Sticklers Lotto-Geschäft läuft gut. Zwar verbuchte „6 aus 45“ im Vorjahr ein Umsatzminus von über zehn Prozent auf 554 Millionen Euro. Aber dieser Rückgang konnte durch Steigerungen in der Internet-Schiene win2day (von 428 auf 626 Millionen) und bei den europaweiten EuroMillionen (von 22 auf 132 Millionen) mehr als ausgeglichen werden.

Plus bei Lotterien
Heuer wird sich der Lotto-Umsatz wieder um rund neun Prozent erhöhen. Stickler: "Zwei Milliarden Euro werden wir erreichen."

Bei den Casinos ist die Situation schwieriger. Die österreichischen Standorte waren 2005 mit 14 Millionen erstmals in der Verlustzone. 50 Millionen Euro wurden in den letzten zwei Jahren für den Abbau von 300 Mitarbeitern rückgestellt. "Danach gibt es wieder Gewinne", verspricht Wallner. Und der Nachfolger? "Wenn er fix ist, werde ich übergeben."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten