Beim Genfer Autosalon setzt man auch bei den Luxus-Limousinen auf Umwelt und Sparsamkeit.
Europas größter Autokonzern Volkswagen will gestärkt aus der weltweiten Branchenkrise hervorgehen und künftig mit umweltfreundlicheren Autos punkten. Die aktuelle Situation sei auch für VW eine schwere Belastungsprobe, sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn zum Auftakt des Genfer Automobilsalons. Der Auto-Manager räumte ein, die Kunden seien verstärkt an umweltfreundlichen Technologien interessiert. "Der Wunsch nach umweltfreundlicher Mobilität ist keine Mode-Erscheinung."
Neuer Polo
Ganz oben auf der VW-Agenda stehe die weitere
Optimierung des Verbrennungsmotors. In Genf stellt Volkswagen unter anderem
den neuen Polo vor. In der Version "BlueMotion" soll der
Kleinwagen weniger als vier Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer verbrauchen.
Beim Elektroauto warnte Winterkorn dagegen vor überzogenen Erwartungen. "Der Weg bis zum alltagstauglichen, bezahlbaren und vor allem sicheren 'Elektroauto für Alle' ist noch sehr weit." Bis zur Marktreife bestünde insbesondere bei der Batterietechnologie noch Entwicklungsbedarf. Volkswagen arbeitet beim Stromspeicher mit Partnern wie Toshiba und Sanyo zusammen. In neue Modelle und Umwelttechnologien investiere VW acht Milliarden Euro pro Jahr, sagte Winterkorn.
VW erwartet Absatzeinbruch von rund zehn Prozent
Im laufenden
Jahr stellt sich der Automobilhersteller auf schwierige Zeiten ein und
erwartet Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis. Für das vergangene Jahr
vermeldete Volkswagen dagegen noch Rekordzahlen. Das operative Ergebnis
stieg gegen den Branchentrend um 3,0 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Unterm
Strich blieb ein Gewinn von rund 4,7 Milliarden Euro - 13,7 Prozent mehr als
im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 4,5 Prozent auf 113,8 Milliarden
Euro. Der weltweite Absatz legte um 1,3 Prozent auf 6,27 Millionen Autos zu.
Für das laufende Jahr rechnet VW früheren Aussagen zufolge konzernweit mit
einem Absatzeinbruch von rund zehn Prozent.
Mercedes-Benz mit neuem Coupé und neuer E-Klasse
Mercedes-Benz
präsentierte in Genf Limousine und Coupé der neuen E-Klasse: "Das
beste Mittel gegen schlechte Zeiten sind erstklassige Produkte", so
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter
Mercedes-Benz Cars, beim Genfer Automobilsalon. Die nunmehr neunte
Generation der Oberklasse-Baureihe kommt Ende März auf den Markt.
Mit bis zu 23 Prozent weniger Verbrauch gegenüber dem Vorgänger setzt die neue E-Klasse Maßstäbe in Sachen Umweltverträglichkeit. Das neue Coupé der E-Klasse übernimmt die Technik der Limousine.
Fiat plant neue Gespräche mit Chrysler
Der Chef des
italienische Autobauers Fiat, Sergio Marchionne, will in den kommenden Tagen
in den USA weiter mit den Behörden über Chrysler sprechen. Das sagte
Marchionne am Dienstag beim Genfer Autosalon vor Journalisten. Der
strauchelnde US-Konzern Chrysler hatte jüngst Pläne für eine Zusammenarbeit
mit Fiat vorgestellt und bei der US-Regierung 5 Mrd. Dollar (4 Mrd. Euro)
Hilfen beantragt. Die Kooperation mit Fiat ist für die Vergabe des Geldes
zentral. Nach den Plänen sollen die Italiener vom Chrysler-Mehrheitseigener
Cerberus 35 Prozent am US-Konkurrenten praktisch geschenkt bekommen. Im
Gegenzug will sich Chrysler den Zugang zu den kleinen und sparsameren
Modellen von Fiat sichern.
Daimler kündigt Batterie-Autos an
Daimler will spätestens im
Jahr 2012 mit der industriellen Produktion von leistungsfähigen Batterien
für umweltfreundliche Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge beginnen. "In zwei bis
drei Jahren werden wir die ersten Lithium-Ionen-Batterien ausliefern", sagte
Daimler-Forschungschef Thomas Weber auf dem Genfer Autosalon. Daimler werde
dann "eine vierstellige Zahl" fertigen, sagte er.
Design-Award
Das International Forum Design (IF) zeichnet den
ebenso radikalen wie modernen Entwurf des aus Kohlefaser gefertigten
Leichtbau-Sportwagens KTM X-BOW mit dem renommierten IF Award aus.
Ausschlaggebend für die Prämierung sind der minimalistische Entwurf und die
konsequente Umsetzung des zeitgemäßen Sportwagenthemas, bei dem die
Konstruktionsarchitektur zugleich gestaltendes Element ist. Eindrucksvoll
ist auch die Geschwindigkeit, mit der KISKA Konzept, Umsetzung und
Realisation des außergewöhnlichen Sportwagens begleitet hat.
Nur 18 Monate vergingen von der ersten Idee bis zur Präsentation der ersten X-BOW am Genfer Automobilsalon im Februar 2007. Nicht zuletzt dank des X-BOW-Projekts haben wir ein umfassendes Knowhow auf dem Gebiet von Leichtbaufahrzeugen sowie der Konstruktion und Serienproduktion von Kohlefaser-Automobilen erworben, sagt Sebastien Stassin, Head of Transportation Design bei KISKA.Das macht uns zu einem überaus interessanten Entwicklungspartner für leichtgewichtige, umweltfreundliche und emotionale Fahrzeuge