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Gericht behandelt Antrag nicht

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Die Auslieferung des ehemaligen BAWAG-Chefs Helmut Elsner nach Österreich bleibt weiter in der Schwebe.

Das Gericht in Aix-en-Provence hat am Mittwoch entschieden, den neuen Antrag des französischen Anwalts Elsners auf Aussetzung der Auslieferung aus Gesundheitsgründen gar nicht zu behandeln, erklärte der zuständige Staatsanwalt Betrand Charpentier gegenüber Journalisten. Der Grund: Er habe die Überstellung des 71-jährigen, der sich seit rund zwei Wochen wieder in Marseille im Spital befindet, sowieso schon auf unbestimmte Zeit suspendiert.

Laut Charpentier hat das Gericht in seiner Entscheidung das bisherige Prozedere noch einmal rekapituliert und sich auf das Gutachten des Oberarztes der Marseiller Universitätsklinik "La Timone", Jean-Louis Bonnet, bezogen, auf dessen Basis auch er entschieden habe. Nun müsse man "die nächsten Tage" abwarten.

Elsners Wiener Anwalt Wolfgang Schubert hat gestern angekündigt, sein Mandant müsse operiert werden. Bei Elsner sei zuletzt eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt worden. Die dabei gefundene "schwere Beeinträchtigung" mache eine Herzoperation notwendig, "sobald sich sein Gesundheitszustand stabilisiert hat".

Elsner verfolgte Reporter in Marseille
Offiziell ist Ex-Bawag-Chef Elsner zu herzkrank, um nach Österreich überstellt zu werden. Ein Fotograf fand ihn aber fit in Frankreich.

Ist er wirklich krank?
Im Marseiller Krankenhaus La Timone ist alles ruhig. Montag, 21.00 Uhr. Ein französischer Foto-Reporter betritt die Eingangshalle. Plötzlich taucht ein Mann im Jogging-Anzug auf und dreht seelenruhig seine Runden. Es ist der Ex-Bawag-General Helmut Elsner, der seit drei Wochen angeblich wegen einer schweren Herzkrankheit im Krankenhaus behandelt wird. Der laut Anwalts-Aussagen nicht transportfähige 71-Jährige spaziert durch das Haus und telefoniert lautstark am Handy. Der Reporter zückt seine Kamera, drückt ab, fotografiert Elsner beim Telefonieren. Klar ist: Krank sieht der Ex-Bawag-Boss auf den ersten Blick nicht aus.

Elsner in Rage
Und als Elsner schließlich den Reporter erblickt, gerät er in Rage. Er beginnt auf den Foto-Reporter einzuschimpfen und lautstark zu fluchen. Der französische Fotoreporter berichtet: "Ich habe daraufhin in Windeseile die Flucht ergriffen. Unglaublich: Elsner ist mir nachgelaufen."

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© oe24

Der angeblich schwer herzkranke Elsner verfolgt den Reporter über mehrere Stockwerke im Lauftempo zu Fuß – ohne Probleme. Der Reporter flieht völlig außer Atem aus dem Krankenhaus. Elsner bleibt schimpfend und auf Reporter fluchend zurück.

Ohne Infusionen
Einquartiert ist der Ex-Bawag-Boss im zehnten Stock von La Timone. Dort befindet sich die Herzstation. Die Patienten liegen schwer krank in ihren Betten. Sie sind an lebensrettende Maschinen angeschlossen.

Auf Zimmer 1005 ist die Situation eine ganz andere, wie unsere Reporter vor Ort erfahren konnten: Es ist Elsners Zimmer. Er verbringt seinen Tag ganz ohne Infusionen und Schläuche. Der Ex-Bawag-Boss trägt nicht einmal die Krankenhaus-Bekleidung, sondern ein trendiges Sportoutfit der Marke Adidas.

Bis jetzt konnte Elsner nicht nach Österreich überstellt werden – immer mit derselben Begründung: Er sei nicht transportfähig. Bei kranken Flugpatienten entscheidet normalerweise ein Arzt der Flugambulanz über die Transportfähigkeit. Eine offene Bauchhöhle oder akute Blutungen sind Gründe, um besser auf dem Boden zu bleiben. Die Druckbelastungen sind für Kranke bei Start und Landung besonders groß.

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