Fluchtgefahr! Helmut Elsner muss weiter im Gefängnis im Landesgericht Wien bleiben. Seine Frau Ruth rechnet jetzt mit der Justiz ab.
Ex-Bawag-Boss Helmut Elsner (74) muss weiter im Gefängnis bleiben. Auch das neue Kautions-Angebot über zwei Millionen Euro wurde vom Gericht abgeschmettert. Haftrichter Christian Böhm sieht bei Elsner weiterhin Fluchtgefahr. „Der Richter befand, dass diese Gefahr auch durch eine Kaution nicht beseitigt werden kann“, so Gerichtssprecher Christian Gneist gegenüber ÖSTERREICH.
Machtspiele?
Ruth Elsner, die Frau von Ex-Bawag-Boss Helmut
Elsner, reagierte auf den bereits 11. abgelehnten Antrag auf Enthaftung
entrüstet. Sie vermutet hinter der Untersuchungs-Haft gegen ihren Mann
Machtspiele auf höchster Ebene.
Hier geht's zum Interview mit Ruth Elsner
Kaution zu gering
In der Justiz vermutet man hinter dem
gescheiterten Antrag andere Gründe. Anders als bei Julius Meinl, der für die
Rekordsumme von 100 Millionen Euro auf freien Fuß kam, hätte Elsner auch die
zwei Millionen Euro nicht von einem Fluchtversuch abgehalten. Grund: Gönner
wäre wohl Milliardär Martin Schlaff gewesen, der den Ex-Banker schon einmal
mit einer Million aus einem französischen Gefängnis freikaufte. Und für den
Investor (1,5 Mrd. Vermögen) wäre ein Verlust der Kaution höchstens ein
kleines Ärgernis, nicht aber existenzbedrohend.
Jetzt beginnen die Mühlen der Justiz erneut zu mahlen. Elsners Anwälte legten umgehend Beschwerde gegen die Entscheidung ein, jetzt ist das Wiener Oberlandesgericht am Zug.
Elsner sitzt bereits seit 26 Monaten in U-Haft. Er wurde im Februar 2007 aus Südfrankreich überstellt, im Juli 2008 wurde er (nicht rechtskräftig) zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt.