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Gewerkschaft droht mit Protest

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Die Arbeitgeber müssen ihr Angebot für den Kollektivvertrag deutlich verbessern. Es wird lediglich zwischen 1 und 1,5 Prozent geboten. Derzeit wird für 175.000 Beschäftigte verhandelt.

Die Gewerkschaft macht jetzt bei den laufenden Kollektivertragsverhandlungen Druck: Sollten die Arbeitgeber ihre Angebote nicht entscheidend verbessern, droht die Gewerkschaft mit öffentlichen Protesten. "Dann wird es ein klares Signal des öffentlichen Protestes geben, wenn es sein muss auch vor der Wirtschaftskammer", so der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der GPA-djp und Angestellten-Verhandler Karl Proyer. "Die heiße Herbstlohnrunde findet gerade im Frühjahr statt".

Verhandlungen für 175.000 Beschäftigte
Aktuell verhandeln die Sozialpartner für rund 175.000 Beschäftigte und zwar für die Speditionen (10.000), die Textilindustrie (15.000), Papierindustrie (knapp 10.000), Chemieindustrie (40.000), Elektro-und Elektronikindustrie (50.000), Drucker (15.000) und der IT-Bereich (35.000). In fast allen Bereichen werde bei den laufenden KV-Verhandlungen lediglich zwischen 1 und 1,5 Prozent geboten. Diese Vorgangsweise sei klar abgesprochen so Proyer. Er befürchtet, dass die Fachverbände die Krise nützen wollen, um die Spielregeln nachhaltig zu verändern. Die Vergangenheit werde nicht mehr berücksichtigt, sondern ausschließlich die Zukunft. Gleichzeitig agieren die Unternehmen in ihrer Dividendenpolitik und bei den Bonuszahlungen als ob es keine Krise gäbe. Auch die Unternehmer sind aufgefordert, ihren Verpflichtungen in der Krise nachzukommen, so Proyer.

Die Industriellenvereinigung (IV) habe mit ihren Forderungen nach Notkollektivverträgen die Richtung vorgegeben. Während die Sozialpartnerspitzen das ablehnen, versuchen die Fachverbände die IV-Zielsetzungen umzusetzen, lautet die Gewerkschaftskritik.

Streit mit Chemieindustrie
Zoff gibt es bereits in der Chemieindustrie. Nach drei gescheiterten Verhandlungsrunden findet heute, Mittwoch, am Gelände der ehemaligen Chemie Linz ein Aktionstag satt. Die Industrie hatte zuletzt 1,3 Prozent plus eine Einmalzahlung geboten. Aber auch die Textilindustrie hat für die kommende Woche Betriebsversammlungen angekündigt. Das Angebot der Arbeitgeber von 1,2 Prozent sei völlig unzureichend. Betriebsversammlungen sind auch bei den Speditionen angekündigt. Heute, Mittwoch, werden die KV-Verhandlungen in der Elektro- und Elektronikindustrie fortgesetzt. Ein weiterer Verhandlungstermin ist für den 27. April anberaumt.

Proyer hofft, dass es in den kommenden Wochen seitens der Unternehmen noch zu einer Haltungsänderung kommen werde, anderenfalls werde es ein "sichtbares Signal" geben.

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