Streit um Schließung
Gewerkschaft findet alle Postämter rentabel
28.02.2009
Laut Belegschaftsvertretung müsste keine einzige Filiale zugesperrt werden. Ungerechtfertigterweise würden ihnen Kosten zugerechnet.
Die Postgewerkschaft kann im Gegensatz zum Management der Post AG keine defizitären Filialen ausmachen. So gesehen müsste auch kein einziges Postamt geschlossen werden. "Das gesamte Filialnetz hat einen positiven Deckungsbeitrag. Erst durch Addition der Overhead-Kosten ergibt sich eine negative Deckungsbeitragsrechnung", argumentiert die Gewerkschaft.
Ungerechtfertigte Kosten
Knapp 800 Postfilialen würden
überdurchschnittlich hohe Sachkosten zugerechnet. "Als Hauptgrund wurden von
uns dabei Kosten für unbenützte und leerstehende Räumlichkeiten
festgestellt. So werden in einem Fall z.B. seit 18 Jahren Mietkosten
bezahlt, die man der Postfiliale hätte ersparen können", so
Gewerkschaftssprecher Martin Palensky.
Dividende betrug 168 Mio.
Demnach sei es dem für das Filialnetz
verantwortlichen Vorstandsdirektor Herbert Götz bisher nicht gelungen,
"probate Wachstumskonzepte für die Postämter zu präsentieren". "Obwohl eine
Postdividende in der Höhe von 168 Millionen Euro ausbezahlt wurde, sieht der
Postvorstand heute offenbar als einzigen Ausweg nur noch großangelegte
Postämter-Schließungen. Damit steht außer Zweifel, dass die Postführung
entweder endgültig gescheitert ist oder bewusst andere Ziele verfolgt", so
Palensky.
Würde das Management die von der Gewerkschaft bereits geforderten Kostenbereinigungen durchführen, bräuchte keines der 1.300 Ämter geschlossen werden, so die Überzeugung der Belegschaftsvertretung.