Auto-Hochzeit

GM entscheidet nach WOE über Opel-Käufer

17.07.2009

Am Wochenende wollen die Interessenten Magna und RHJ unterschriftsreife Konzepte vorlegen.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

Die ehemalige Opel-Mutter General Motors will Anfang kommender Woche einen Käufer für Opel auswählen. Der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna und der belgische Finanzinvestor RHJ sind in einer führenden Position. Außerdem im Rennen ist noch der staatliche chinesische Autobauer BAIC.

Countdown läuft
Beide Bieter wollen möglichst dieses Wochenende unterschriftsreife Konzepte für Opel vorlegen. Die Entscheidung über die Zukunft des Rüsselsheimer Autobauers liegt aber nicht allein bei GM. Die Interessenten müssen auch Bund und die Opel-Länder von ihren Konzepten überzeugen. Sie entscheiden über Bürgschaften für milliardenschwere Kredite, auf die alle Bieter ihre Zukunftspläne mit Opel bauen.

RHJ will Zugeständnisse
Bisher stößt vor allem das Konzept von RHJ auf Widerstand in den Ländern. Der Finanzinvestor will im Gegenzug für eine Beteiligung von 10 Prozent jährlich 250 bis 300 Mio. Euro beim Gehalt sparen. Das Werk in Antwerpen will er im März 2010 schließen, die Werke in Bochum, Rüsselsheim und Saragossa sollen verkleinert werden. Das Corsa-Werk in Eisenach solle für zwei Jahre geschlossen und 2012 wieder hochgefahren werden. Insgesamt will RHJ 9.900 Stellen in Europa abbauen.

Lizenzzahlungen reduzieren
Um Opel überlebensfähig zu machen, halten die Belgier zudem eine Reduzierung der Lizenzzahlungen an GM für nötig. Die Gebühren sollen bis Ende 2012 auf 3,5 von derzeit 5 Prozent reduziert werden. Danach sollen sie bis zur geplanten Rückzahlung der von der Regierung verbürgten Kredite im Jahr 2014 wieder auf 5 Prozent steigen. Damit soll Opel ab 2011 operativ wieder Gewinne schreiben. Geplant ist dann ein Betriebsergebnis von 600 Mio. Euro.

Fast 4 Mrd. Euro vom Staat
RHJ beantragt Staatshilfen über 3,8 Mrd. Euro. Der Investor will sich mit 50,1 Prozent an Opel beteiligen, 39,9 Prozent sollen bei GM bleiben. Insgesamt will der Investor 275 Mio. Euro in Opel investieren, 175 davon bei Vertragsabschluss, den Rest Ende 2012.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel