Opel und Vauxhall sollen unter einem neuen, selbstständigeren Dach zusammengehen. Die neue Firma braucht trotzdem 3,3 Mrd. Euro Hilfe.
Der kriselnde Autobauer Opel wird völlig neu aufgestellt. Alle europäischen Aktivitäten von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall sollen unter dem Dach einer neuen, deutlich selbstständigeren Opel-Gesellschaft zusammengefasst werden. Das neue Unternehmen braucht in den nächsten ein bis zwei Jahren von den europäischen Regierungen Finanzspritzen im Umfang von 3,3 Mrd. Euro.
GM zieht sich zurück
GM als bisherige 100-prozentige
Eigentümerin ist bereit, zunächst 25 bis 50 Prozent der Anteile an Opel
an neue Eigner abzugeben. Der US-Konzern sei im Gegenzug bereit, dem neuen
Unternehmen Sachwerte und Patente im Wert von 3 Mrd. Euro zur Verfügung zu
stellen. Ein späterer Rückzug von General Motors auf eine
Minderheitsbeteiligung wurde nicht ausgeschlossen. Um gemeinsam Teile
einkaufen und neue Technologien entwickeln zu können, soll Opel aber
weiterhin Teil des GM-Konzernverbundes bleiben.
AG statt GmbH?
Opel wird nach 80 Jahren Zugehörigkeit zu GM quasi
neu gegründet. Das Unternehmen könnte in eine Aktiengesellschaft umgewandelt
werden, an der sich möglichst alle europäischen Länder mit Opel und
Vauxhall-Standorten beteiligen. An diesem künftigen Unternehmen könnten sich
auch die Beschäftigten, die Opel-Händler sowie andere Unternehmen
beteiligen. Opel ist bisher als GmbH organisiert und wurde von GM am kurzen
Zügel geführt.
Jobs abbauen
Das neue Unternehmen könnte - so die Hoffnung - bis
2011 wieder schwarze Zahlen schreiben und will bis 2014 oder 2015 seine
Schulden an die öffentliche Hand zurückzahlen. In Erfüllung des Ziels von
GM, in Europa Arbeitskosten in einer Größenordnung von 1,2 Mrd. Dollar (949
Mio. Euro) einzusparen, müsste über Lohn- und Gehaltsverzichte sowie
freiwillige Abfindungsmaßnahmen gesprochen werden. Überkapazitäten müssten
abgebaut werden.
Werke schließen
Wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden
müssen, ließen Management und Betriebsrat offen. Auch Werksschließungen
wurden nicht ausgeschlossen. Standorte zu verkaufen, wird geprüft. In den
vergangenen Wochen war wiederholt über den Verkauf des Opel-Werks in
Eisenach und die Schließung der Montagewerke in Antwerpen und Bochum
spekuliert worden.