Opel-Mutter
GM rast auf Insolvenz zu
30.05.2009
Am Montag will sich GM-Chef Henderson öffentlich äußern - Die US-Regierung steht hinter der Insolvenz.
Beim Opel-Mutterkonzern General Motors sind alle Weichen für eine Insolvenz gestellt. GM-Chef Fritz Henderson will sich am Montag öffentlich äußern. Es wird erwartet, dass dann auch US-Präsident Barack Obama die "Blitz-Insolvenz" offiziell bekanntgeben wird.
50 Milliarden Staatshilfe
Die Einigung mit Opel sowie die
Zustimmung der mächtigen Autogewerkschaft UAW zu drastischen Einschnitten
dürften eine Insolvenz erleichtern, hieß es am Samstag. Die Staatshilfen für
GM werden insgesamt auf rund 50 Milliarden Dollar (35,5 Mrd. Euro)
veranschlagt.
Steuerzahler als Verlierer?
Das US-Finanzministerium geht davon
aus, einen großen Betrag dieser Hilfen innerhalb der nächsten fünf Jahren
vom "neuen GM" wiederzubekommen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen,
die die Risiken betonen. "Es ist eine große Unsicherheit, ob das Unternehmen
gut laufen wird. Der potenziell größte Verlierer ist unglücklicherweise der
US-Steuerzahler", meint Prof. Edward Altmann (New York) der Finanzagentur
Bloomberg. Die GM-Aktie gab am Freitag in New York um ein Drittel nach und
fiel auf unter einen Dollar.
US-Regierung steht dahinter
Unterdessen signalisierte auch das
Weiße Haus, dass es eine Insolvenz ins Auge als letzte Überlebenschance für
das Traditionsunternehmen ins Auge fasst. Das Beispiel des Autobauers
Chrysler - der vor einem Monat in die Insolvenz ging - "ist ein
hoffnungsvolles Beispiel für General Motors", sagte Regierungssprecher
Robert Gibbs. Er sehe "ermutigende Zeichen" für GM.
Gewerkschaft bekommt GM-Teil
Zugleich stimmten auch die
Arbeitnehmer Einschnitten zu, die eine Insolvenz erleichtern. Die
Zugeständnisse der Gewerkschaft UAW bedeuten für GM jährliche Einsparungen
in Milliardenhöhe. Zugleich sieht die Vereinbarung vor, dass die
Gewerkschaft einen Anteil von 17,5 Prozent an GM erhalten soll. Die
Arbeitnehmer hätten "notwendige und schmerzliche Opfer gebracht", meinte der
Gewerkschaftsvorsitzende Ron Gettelfinger. "Diese Vereinbarung gibt GM eine
Chance zu überleben."
Größtes Verfahren der US-Geschichte
Das gerichtliche
Gläubigerschutz-Verfahren wäre das größte seiner Art in der US-Geschichte.
Die Dauer hängt von den zehntausenden Gläubigern ab, denen der größte
US-Autobauer 27 Milliarden Dollar schuldet. Unklar ist, wann der Ausgang
dieser Verhandlungen bekanntgegeben wird.