Der angeschlagene Autohersteller setzt seinen Sparkurs fort, die Konzern-Chefs geben sich mit einem Dollar Jahrssalär zufrieden.
Der angeschlagene Opel-Mutterkonzern General Motors will bis zum Jahr 2012 zusätzlich 31.500 Arbeitsplätzen in den USA streichen. Für die Umsetzung seines drastischen Sanierungskurses verlangte der Konzern am Dienstag im US-Kongress weitere staatliche Finanzhilfen in Höhe von bis zu 18 Mrd. Dollar (14,2 Mrd. Euro). Ford und Chrysler benötigen nach eigenen Angaben neun beziehungsweise sieben Mrd. Dollar.
1 Dollar für Generaldirektor
Ford-Generaldirektor Alan
Mullaly, der im vergangenen Jahr 28 Mio. Dollar verdiente, erklärte sich
bereit, ein Jahressalär von einem Dollar zu akzeptieren, sollte sein Konzern
die geforderten Kredite erhalten. Auch GM-Chef Rick Wagoner gab ein
entsprechendes Versprechen ab. Chrysler-Boss Robert Nardelli hatte dies
bereits im November zugesagt.
Absatzkrise als Aulöser
Nach Firmenangaben setzte General
Motors im November 41 Prozent weniger Fahrzeuge ab als im Vergleichsmonat
des Vorjahrs. Bei Ford lag das Minus im Jahresvergleich bei 31 Prozent,
Chrysler verkaufte 47 Prozent weniger. Auf die Absatzkrise wollen die "Big
Three" mit einer deutlichen Drosselung der Produktion reagieren. GM
plant für das erste Quartal 2009 die Produktion von nur noch 600.000 Autos,
das entspricht einem Rückgang von 32 Prozent im Vergleich zum
Vorjahresquartal.
Beobachter verweisen darauf, dass der Hinweis auf die Wirtschaftskrise als Erklärung für die Schwierigkeiten der drei Konzerne nicht ausreiche. Ein maßgeblicher Grund sei vielmehr das Festhalten an Modellen mit vielen PS und hohem Spritverbrauch. Der Kongress setzt die Anhörung von Wagoner, Mullaly und Nardelli zu den von ihnen geplanten "Umstrukturierungsmaßnahmen" am Donnerstag und Freitag fort. Ihre Privatjets ließen die Konzernchefs diesmal stehen und begaben sich im Auto zum Kapitol.
GM will Saab verkaufen
Der US-Autokonzern will seine schwedische
Tochter Saab verkaufen. Das bestätigte Konzern-Vizechef Frederick Henderson
Mittwoch früh dem Stockholmer Rundfunksender SR. Er sagte weiter, dass sich
GM um eine möglichst schnelle Lösung bemühe. Der Verkauf sei eine von
mehreren Optionen. General Motors stieg 1990 bei Saab ein und hält seit dem
Jahr 2000 alle Anteile.