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GM weiter mit roten Zahlen

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Minus im dritten Quartal geringer als erwartet.

Der einstmals weltgrößte Autobauer General Motors schreibt auch nach der Rückkehr aus der Insolvenz rote Zahlen. Im dritten Quartal 2009 fiel das Minus des Opel-Mutterkonzerns mit 1,2 Mrd. Dollar (802 Mio. Euro) aber geringer aus als von vielen Experten erwartet. Mit Blick auf den angestrebten erneuten Börsengang im Jahr 2010 kündigte GM-Chef Fritz Henderson am Montag in Detroit die schnelle Rückzahlung der Staatshilfen in den USA und Kanada an. In Deutschland streiten unterdessen Bund und Länder weiter um neue Staatshilfen für den angeschlagenen Autohersteller Opel.

GM-Chef Fritz Henderson kündigte an, bereits im Dezember 1,2 Mrd. US-Dollar an die Regierungen der USA und Kanada zurückzuzahlen. Dies sei notwendig, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Weitere Schritte sollen quartalsweise folgen. GM soll möglicherweise bereits 2010 wieder an die Börse zurückkehren.

Brückenfinanzierung großteils erstattet
Die deutsche Brückenfinanzierung für Opel ist bereits zum größeren Teil von 500 Mio. erstattet. Die übrigen 400 Mio. Euro sollen bis Monatsende folgen, erneuerte Henderson seine Zusage. Für die Sanierung der europäischen Tochter will Henderson weiterhin Staatshilfen haben, kündigte aber auch wesentliche Beiträge aus den USA an. Ein internationales Unternehmen müsse jederzeit in der Lage sein, in seine einzelnen Einheiten zu investieren, wehrte er sich gegen den Vorwurf, US-Steuergelder im Ausland zu verschleudern. Einen Restrukturierungsplan für Opel legte GM erneut nicht vor.

Auf das Papier warten in Deutschland insbesondere die Ministerpräsidenten aus Ländern mit Opel-Standorten, die Hilfen auch für GM befürworten. In der Debatte um mögliche Staatshilfen wird der Ton zwischen Bund und Opel-Ländern rauer. Die deutsche Regierung wies am Montag Darstellungen aus den Ländern zurück, es gebe Absprachen über mögliche gemeinsame Hilfen für GM. Ihr seien keine Absprachen bekannt, sagte eine Sprecherin des deutschen Wirtschaftsministeriums in Berlin. Nach einem Treffen der vier Ministerpräsidenten mit Ressortchef Rainer Brüderle (FDP) vor eineinhalb Wochen in Berlin hieß es, man habe sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt.

Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) bezeichnete Brüderle als "Standortrisiko". Brüderle hatte zuvor gesagt, GM könne höchstens von den vier Bundesländern mit Opel-Standorten staatliche Hilfe erwarten. Dazu zählt neben Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen auch Thüringen mit seinem Werk in Eisenach.

Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) erinnerten die deutsche Regierung an ihre Zusage. "Wir - der Bund und die vier betroffenen Länder - haben eine klare Absprache, auf der bestehe ich", sagte Beck (SPD) der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Es sei "nicht akzeptabel, wenn die deutsche Regierung aus Absprachen ausschert, die wir erst vor zehn Tagen getroffen haben". Rüttgers sagte, GM müsse nun klar sagen, wie man Opel retten wolle. Sobald ein Konzept vorliege, würden "Bund und Länder - wie bisher - gemeinsam antworten".

Der Umsatz von GM lag im dritten Quartal bei 28 Mrd. Dollar. Das waren zwar 5 Mrd. Dollar mehr als im zweiten Quartal, doch die ersten Zahlen nach dem im Juli beendeten Insolvenzverfahren sind nur schwer mit früheren Ergebnissen vergleichbar und basieren nicht komplett auf allgemein anerkannten Bilanzregeln. Zur Rückzahlung der Staatshilfen benutzt GM andere Kreditlinien, die letztlich auch vom Steuerzahler stammen. "Wir haben noch viel mehr Arbeit vor uns", räumte Henderson ein.

Das Geschäft außerhalb Nordamerikas schrieb im dritten Quartal vor Zinslasten, Steuern und Sonderfaktoren schwarze Zahlen - auf dem Heimatmarkt war GM erneut rot. Anders als früher weist der aus der Konzern sein Europageschäft nicht mehr gesondert aus, sondern hat es in das allgemeine Auslandsgeschäft integriert. Die Verkäufe von Opel/Vauxhall entwickelten sich in dem Quartal schwach und sanken binnen Jahresfrist um knapp 10 Prozent auf 306 000 verkaufte Autos. Der globale Marktanteil des einst weltgrößten Autobauers stieg seit Jahresmitte leicht auf 11,9 Prozent. Weltweit setzte GM im dritten Quartal 1,97 Mio. Autos ab nach mehr als 2,11 Millionen im Jahr zuvor.

Vor der Insolvenz hatte GM konzernweit Verluste von mindestens 90 Mrd. Dollar angehäuft. Der Konzern war mit Staatshilfen von mehr als 50 Mrd. Dollar vor dem Untergang gerettet worden, woraufhin der US-Staat Mehrheitseigentümer bei der angeschlagenen Industrie-Ikone wurde.

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