Eine Unze Feingold kostet derzeit 1068,30 Dollar - so viel wie nie zuvor.
Der Goldpreis hat am Dienstag erneut Rekorde gebrochen. Für eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls wurden bis zu 1.068,30 Dollar (723,5 Euro) gezahlt - soviel wie nie zuvor. Es spreche einfach alles für einen Anstieg, sagte Edelmetall-Experte Tom Kendall von Mitsubishi Corp, vor allem der steigende Ölpreis und der schwache Dollar.
Oft investieren Marktteilnehmer in Gold, um sich damit gegen Inflationsgefahren abzusichern. Zudem setzten einige Anleger auf eine anziehende Nachfrage von Seiten der Schmuckindustrie, vor allem mit Blick auf das indische Lichterfest Diwali Ende Oktober, zu dem viel Schmuck verschenkt wird.
Analysten: Preis steigt weiter
Die Analysten der Citigroup
erwarten, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten hoch bleibt - trotz
relativ schwacher Fundamentaldaten, wie es hieß. Unter Verweis auf die
Dollar-Entwicklung, eine stärkere Nachfrage der Investoren und eine
Diversifizierung der Dollar-Reserven und Portfolios hoben die Analysten ihre
Prognose für den Goldpreis in den kommenden drei Monaten auf 1.025 Dollar
von zuvor 950 Dollar an.
Öl wurde teurer
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Öl
der Sorte WTI stieg um 1,5 Prozent auf 74,34 Dollar; Brent verteuerte sich
um 1,6 Prozent auf 72,52 Dollar. Schon in den vergangenen drei Tagen war der
Ölpreis gestiegen und hatte den höchsten Stand seit sieben Wochen erreicht. "Auch
wenn die Fundamentaldaten nicht unbedingt höhere Preise rechtfertigen, hat
der schwache Dollar starken Schub gegeben", sagte Sumisho Sano von SCM
Securities in Tokio. Die kalten Temperaturen in den USA trugen ebenfalls
einen Teil zu dem Preisanstieg bei, wie er hinzufügte.
Die OPEC rechnet damit, dass der Ölverbrauch der weltweiten Wirtschaft steigen wird: Die Experten des Kartells erhöhten ihre Schätzungen für die Ölnachfrage im vierten Quartal sowie für das kommende Jahr. "Mit Hilfe der fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen der Politik zeigt die Weltwirtschaft Anzeichen einer Erholung", begründeten sie diesen Schritt.
Die Industriemetalle standen ebenfalls auf der Gewinnerseite: Kupfer verteuerte sich auf 6290 Dollar je Tonne nach 6275 Dollar am Vorabend - trotz zunehmender Skepsis an der erhofften Nachfragesteigerung. Nickel und Aluminium lagen fast ein Prozent im Plus. Der Silberpreis stieg im Gefolge von Gold und war mit 18,01 Dollar die Feinunze so teuer wie seit über einem Jahr nicht mehr.