Erstes Halbjahr

Guter Start für zweites AT&S-Werk in China

24.10.2006

Der Umsatz des Leiterplattenherstellers AT&S stieg im ersten Halbjahr um 25 Prozent, auch das Geschäft in China läuft gut.

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© APA/WOLFGANG WEHAP
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Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S, der bei weitem größte österreichische China-Investor, hat sein erst im August eröffnetes zweites Werk in Shanghai im Rekordtempo ins Verdienen gebracht. "2002, mit unserem ersten Werk in Shanghai haben wir sechs Monate gebraucht, um Gewinne zu schreiben, diesmal haben wir zwei Monate benötigt", sagte AT& S-Chef Harald Sommerer am Dienstag in Wien bei der Quartals-Pressekonferenz des Unternehmens.

Ini Chna weit vorne
Die AT&S wird in den nächsten Monaten die "Schallmauer" von 300 Mio. Euro Investitionen in der Volksrepublik China durchbrechen. Das sei nach den offiziellen Statistiken etwa die Hälfte der österreichischen Investitionen in China, sagte Sommerer. Neben der soeben eröffneten Produktionslinie im zweiten Werk können bei Bedarf drei weitere in den neuen Hallen untergebracht werden.

25 Prozent mehr Umsatz
AT&S hat im ersten Geschäftshalbjahr 2006/07 den Umsatz um 25 Prozent auf 232,5 (186,4) Mio. Euro gesteigert. Das operative Ergebnis erreichte 18,8 (17,5) Mio. Euro, das ist ein Plus von 8 Prozent, die EBIT-Marge übertraf im zweiten Quartal erstmals die unternehmensinterne Vorgabe von 10 Prozent. Der Halbjahresüberschuss belief sich auf 18,3 (15,2) Mio. Euro, was einem Plus von 20 Prozent entspricht.

Verschuldungsgrad gesteigert
Das Unternehmen, das vor einem Jahr praktisch schuldenfrei gewesen war, hat im Zuge eines neuen Finanzkonzepts seinen Verschuldungsgrad von bisher fünf auf 43,5 Prozent gesteigert. " Wenn wir es benötigen, können wir bis auf 80 Prozent gehen", sagte Finanzvorstand Steen Hansen. AT&S hatte vor wenigen Monaten etwa 300.000 zurückgekaufte Aktien eingezogen und sein Rückkaufprogramm verlängert. Der Durchschnittskurs der bisher zurückgekauften Aktien liegt bei 17,10 Euro, im Lauf des restlichen Geschäftsjahres sollen noch 1,3 Millionen Stück zurückgekauft werden.

Fokus auf Handy-Zulieferungen
AT&S, das ursprünglich vom Telekommunikationssektor unabhängiger werden wollte, hat im ersten Halbjahr rund 62 Prozent seiner Umsätze mit Handyzulieferungen gemacht und erwartet eine weitere Steigerung dieses Anteils in der nächsten Zeit. Die Pleite von BenQ-Deutschland/Siemens-Handy sei bedauerlich, sagte Sommerer. AT&S könne mit der Situation aber "umgehen", weil man Ausfälle bei BenQ bei deren Mitbewerbern kompensieren habe können.

Jahres-Prognose bestätigt
AT&S bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr (Umsatz 2006 490 Mio. Euro, 1,75 Euro Gewinn pro Aktie). Für das zweite Halbjahr erwartet AT&S ein weiterhin gutes Marktwachstum, wobei das Umsatz- wie Ergebnisniveau des zweiten Quartals in etwa beibehalten werden soll. Die Börse nahm die Zahlen enttäuscht auf. Das in Frankfurt notierte Papier verlor bis Mittag 3,2 Prozent auf 21,49 Euro.

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