Fußball-EM
Händler pfeifen auf Sonntagsöffnung während EURO
09.01.2008
"Fußballfans gehen nicht shoppen" - so erklärt die Branche ihr mäßiges Interesse an einer Sonntagsöffnung in Wien.
Die Möglichkeit, während der Fußball-EM im Juni die Geschäfte am Sonntag offen zu halten, stößt in Wien auf wenig Interesse. Einzelhandel und Einkaufszentren-Betreiber sind skeptisch. Wiens größtes EKZ, das Donauzentrum, wird definitiv kein Sonntags-Shopping anbieten. Rewe wird zumindest in Stadion-Nähe am Sonntag öffnen.
Tatsächlich sind auch rechtliche Einschränkungen noch möglich - die Lizenz zum Offenhalten könnte nur für einige Branchen bzw. Warengruppen gelten.
Shopping-Center
"Nein, wir werden nicht aufsperren, weil es dem
Einzelhandel nichts bringt", so der Chef des Donauzentrums, Nils Christian
Hakert: "Fußballfans machen kein Shopping". Richard Lugner weiß noch nicht,
ob seine Lugner-City an den EM-Sonntagen aufsperren wird: "Ich muss erst mit
meinen Mietern reden", so Lugner. Selbst im Stadion Center direkt beim
Ernst Happel-Stadion ist man noch nicht sicher, ob die Geschäfte offen sein
werden.
Einkaufsstraßen
Kaum Gelegenheit zum Sonntagsshopping wird
wohl auch die Mariahilfer Straße bieten. "Wir werden die Geschäfte an
EM-Sonntagen nicht öffnen", so der Chef des Kaufleute-Vereins der
Mariahilfer Straße, Adolf Brenner. Auch die großen Filialketten hätten sich
skeptisch gezeigt. Auch in der Kärntner Straße ist die Situation "völlig
durchwachsen". Einige Geschäfte werden offen halten, die Luxusshops dagegen
nicht.
Handelsketten
Bei der Handelskette Rewe (Billa, Merkur, Penny,
Bipa) plant man einzelne Filialen offenzuhalten, allerdings nur im Umkreis
der Spielstätten. Bei Spar will man sich mit der Entscheidung noch Zeit
lassen.
Regelung noch nicht fix
Konkret geht es bei der Sonntagsöffnung
um den 8., 15., 22. und 29. Juni 2008. Gemäß einem im Oktober 2007
vereinbarten Sonderkollektivvertrag darf an diesen Sonntagen zwischen 12.00
und 18.00 Uhr aufgesperrt werden. In Wien, wo an allen Sonntagen außer dem
15. Juni gespielt wird, fehlt dazu aber weiterhin die entsprechende
Rathaus-Verordnung.
Für Ende Jänner ist eine weitere Gesprächsrunde mit den Sozialpartnern angesetzt. Die Gewerkschaft wünscht sich eine Beschränkung auf Branchen und bei der räumlichen Ausdehnung. Dem Vernehmen nach könnte es eine Festlegung auf einzelne Warengruppen geben. Mit der regionalen Einschränken hat man im Rathaus dagegen keine Freude: man will eine Regel für die ganze Stadt.