Banken-Kredite
Hannes Androsch brachte Milliarden-Hilfe in Schwung
30.10.2008
Der Industrielle Hannes Androsch ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Banken-Hilfe in großem Stil und höchst effizient abläuft.
Hannes Androsch zieht einmal mehr die wirklich wichtigen Fäden: Der Industrielle und frühere Finanzminister ist einer der engsten Berater von SP-Chef Werner Faymann und hat für seine Partei das staatliche Hilfspaket für die österreichischen Banken koordiniert und paktiert.
Hochkarätige Manager
Auch dass die sogenannte Banken-ÖIAG
doch noch mit hochkarätigen Managern besetzt wird, ist im Wesentlichen sein
Verdienst. Die Gesellschaft (eigentlich heißt sie Fimag und wird Teil der
Staatsholding ÖIAG sein) wird die staatlichen Kapitalmaßnahmen abwickeln
bzw. die Interessen des Staates nach einem Zuschuss wahren.
Operativ geleitet wird sie nun von den Ex-Notenbank- Chefs Klaus Liebscher und Adolf Wala. Industriellen-Präsident Veit Sorger und Hannes Androsch werden den Aufsichtsrat anführen. Der Ex-Finanzminister hat zudem maßgeblich dafür gesorgt, dass für die Bewältigung der anstehenden Probleme ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Es gehe nicht darum, zu fragen, wie viel Geld bereit gestellt wird, wird Androsch nicht müde zu betonen. Es gehe darum, eine Krise zu bewältigen, die schon längst alle Bereiche der Wirtschaft erfasst hat. Werde jetzt nicht ausreichend Geld vom Staat und von den Banken zur Verfügung gestellt, hätte dies wirtschaftliche Konsequenzen, die dem Land im Endeffekt viel teurer kämen, so Androsch.
Bank-Austria-Kauf?
Zuletzt diskutiert wurde auch eine führende
Rolle von Androsch bei einem allfälligen Rückkauf der Bank Austria. Dieser
Fall könnte rein theoretisch dann eintreten, wenn die italienische Mutter
UniCredit Geld benötigt, um ihr Kapital aufzustocken. Die Banken-ÖIAG
(Fimag) könnte dann als Vehikel für einen allfälligen Kauf dienen, so
Androsch.
Die wichtigste Voraussetzung für einen Rückkauf der Bank Austria ist aber freilich, dass die UniCredit verkaufen will. Und zumindest derzeit ist ein derartiger Schritt noch nicht in Sicht, heißt es in italienischen Finanzkreisen. Aber: Sollte die italienische Regierung die Banken tatsächlich zwingen, eine gewisse Mindest-Eigenkapitalquote zu erreichen, könnte es bei der UniCredit Handlungsbedarf geben.
Vorrangig würde aber wohl versucht werden, die deutsche Beteiligung (HVB) zu verkaufen, sagt man. Erst dann käme ein Verkauf des Österreich-Geschäfts der Bank Austria in Betracht. Die gesamte Bank Austria samt ihren Ost-Beteiligungen zu verkaufen, brächte das meiste Geld. Italienische Banken-Analysten glauben derzeit aber nicht, dass es so weit kommt.