AK-Studie
Heimischer Arbeitsmarkt braucht Innovationsschub
17.07.2008
Laut der Arbeiterkammer wäre es momentan schwierig am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Ein Innovationsschub wäre daher dringend nötig.
Zuletzt gab es aufgrund der guten Konjunktur weniger Arbeitslose in Niederösterreich. Prozentuell gesehen sogar um 4,8 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres. "Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Österreich zu wenig für aktive Arbeitsmarktpolitik getan wird", stellt jedoch Marc Pointecker von der Abteilung Wirtschaftspolitik der AKNÖ fest. Er veröffentliche zu diesem Thema eine Studie und will mit dieser aufzeigen, dass es gerade jetzt wichtig wäre, die Probleme am heimischen Arbeitsmarkt anzupacken.
0,5 Prozent für Arbeitsmarkt
Laut der Studie Pointeckers
gibt Österreich jährlich etwa 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aktiv
für den Arbeitsmarkt aus, beispielsweise für Kurse und Ausbildungsprogramme.
Zuwenig, wie Pointecker jedoch meint. Dänemark würde etwa dreimal so viel
zur Verfügung stellen, Schweden doppelt so viel. "In diesen Ländern hat sich
die Arbeitslosigkeit halbiert", erklärt der Studienleiter.
Mehr langfristige Angebote
Die Studie zeigt auch, dass mehr
langfristige und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene
Qualifizierungsangebote für Arbeitslose notwendig sind. Dänemark, Schweden
oder die Niederlande wäre hier positive Beispiele.
Strukturreform gefordert
Aufgrund der Ergebnisse der Studie
fordert AKNÖ-Vizepräsident Hermann Haneder von der nächsten Bundesregierung
Strukturreformen am Arbeitsmarkt und vor allem mehr Geld. "Das AMS braucht
mehr Geld, um gut arbeiten zu können. Da sich das aus der
Arbeitslosenversicherung nicht ausgeht, muss dieses Geld aus Steuermitteln
kommen. Das ist eine soziale und wirtschaftliche Investition, die beiträgt,
die Chancen für benachteiligte Menschen zu verbessern und konjunkturstützend
wirkt", meint Hander.