Der Rohölpreis fiel seit Juli um 20%, Tanken wurde um 10 % billiger. Heizöl um 15 %. Experten raten, sich jetzt mit Heizöl einzudecken.
Der Rohölpreis fällt weiter, am Montag kostete das Fass (149 Liter) der Nordseesorte Brent knapp unter 112 Dollar. Erfreulich: Auch an der Zapfsäule sinken die Preise. Gestern kostete der Liter Eurosuper im Schnitt 1,275 Euro, das sind 9 Cent weniger als Anfang Juli. Diesel war mit 1,30 Euro ganze 15 Cent billiger als in den ersten Julitagen.
200 Mio. Euro Mehrkosten
Während Rohöl in den letzten Wochen aber
um mehr als 20 % billiger wurde, gingen die Spritpreise nur um höchstens 10
% zurück. Durch verspätete Weitergabe von Ölpreissenkungen an die Autofahrer
würden diese Mehrkosten von bis zu 200 Mio. Euro entstehen, kritisiert der
ÖAMTC die Mineralölkonzerne. Auch die Bundeswettbewerbsbehörde prangert das
an – die Ölunternehmen wehren sich allerdings entschieden gegen die
Vorwürfe.
Heizen als Luxus
Kritisch wird es auch in Bezug auf die
bevorstehende Heizsaison. Für rund 500.000 Österreicher könnte eine warme
Wohnung heuer schlicht zu teuer werden, warnen Greenpeace und die
Armutskonferenz.
Mit dem Sinken des Ölpreises hat sich aber auch Heizöl verbilligt – um rund 15 % seit Anfang Juli. Damals kostete ein Liter rund 108 Cent, jetzt sind es rund 93 Cent. Wer jetzt Heizöl kauft, kommt bei einem Durchschnittsverbrauch von 3.000 Litern pro Saison rund 450 Euro billiger weg als Anfang Juli.
Jetzt Heizöl kaufen
Experten raten daher, die Heizöltanks
jetzt zu füllen. Laut Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbands der
Mineralölindustrie, sollte das aktuelle Preisniveau genutzt werden, um
zumindest eine gewisse Menge zu kaufen. Martin Reichard, Geschäftsführer des
Institutes für wirtschaftliche Ölheizung, rät ebenso, sich jetzt
einzudecken. „Der Preis ist gefallen, der Zeitpunkt also günstig.“ Knapp
29 Prozent der österreichischen Haushalte heizen mit Öl.