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Historisches Tagesplus für die Wiener Börse

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Nach dem Bekanntwerden der US-Regierungspläne legten die Börsen kräftig zu. Der Wiener ATX kletterte gestern bis auf über 11 Prozent nach oben.

Nach der dramatischen Zuspitzung der Finanzmarktkrise in dieser Woche hat sich jetzt die US-Regierung eingeschaltet, um zu retten, was noch zu retten ist. Die Hoffnung auf eine Auffanglösung für angeschlagene Banken hat an den Börsen rund um den Globus ein regelrechtes Kursfeuerwerk entfacht.

Rekord-Plus
Im Einklang mit den anderen Leitbörsen legte der Wiener Leitindex ATX, der diese Woche schon knapp 14 Prozent im Minus lag, gestern zeitweise um über 11 Prozent zu. Der ATX verzeichnete damit den größten Tagesgewinn seiner Geschichte. Auf Wochensicht liegt das Börsenbarometer ­jedoch weiter im Minus.

Freuen können sich alle Aktienbesitzer, deren Werte erstmals nach Tagen wieder Gewinne einfuhren. Vor allem Finanztitel wie Erste Bank, Raiffeisen International und die Vienna Insurance Group sowie die am Vortag in den Keller gerasselten Immobilien-Titel Immofinanz und Immoeast profitierten von der guten Stimmung und konnten ihre Verluste des Vortages gutmachen. Aber auch die OMV-Aktie zog angesichts des steigenden Ölpreises an und hievte den ATX nach oben. „Wie lange es nach der jüngsten Talfahrt nun wieder nach oben geht, ist schwer abzuschätzen. Aber ein paar Handelstage könnten die Märkte schon zulegen, bis eine Korrektur folgt“, so eine Händlerin.

Care-Paket für US-Banken
Ausgelöst wurde die Euphorie von der US-Regierung. Sie bastelt an einem Rettungsplan für Banken, die wegen fauler Kredite in Bedrängnis geraten sind. In einer vom Staat organisierten Zweckgesellschaft könnten demnach riskante Papiere und „faule Kredite“ gebündelt werden, die den Unternehmen massive Probleme bereiten. Diese würden dann später wieder steuerschonend verkauft.

Eine solche Lösung würde die Bilanzen der Banken von Lasten befreien und ihnen einen normalen Geschäftsbetrieb ermöglichen. „Das würde echtes Vertrauen in die Märkte zurückbringen“, so der Chef der US-Investmentgesellschaft Lightyear Capital, Donald Marron.

800-Milliarden-Plan
Das Paket für die US-Finanzbranche könnte ein wesentlicher Baustein für ein absehbares Ende der Finanzkrise sein, erklärt Raiffeisen Zentralbank-Chefanalyst Peter Brezinschek. Allerdings hält er weitere ähnliche Auffanglösungen „diesseits und jenseits“ des Atlantiks für notwendig.

Das Programm zur Eindämmung der Finanzkrise wird freilich die amerikanischen Steuerzahler teuer zu stehen kommen. Brezinschek hält aber das erwartete Volumen von über 800 Mrd. Dollar für den US-Staatshaushalt angesichts eines 14.000 Mrd. Dollar großen Bruttoinlandsproduktes als „verkraftbar“.

Die Krise werde aber trotzdem locker noch bis ins Jahr 2010 hinein anhalten und durch Fusionen sowie Übernahmen geprägt sein.

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