Der weltgrößte Schiffsfinanzierer musste wegen der Lehman-Brothers-Pleite und des Island-Moratoriums 1,3 Mrd. Euro abschreiben.
Die angeschlagene HSH Nordbank beantragt Staatsbürgschaften von bis zu 30 Mrd. Euro. Das hat der Aufsichtsrat der gemeinsamen Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein beschlossen. Die Bank bilanzierte nach vorläufigen Zahlen in den ersten neun Monaten im Zuge der Finanzkrise einen Verlust von 360 Mio. Euro.
Wegen Lehmann und Island
Ein Sprecher bezifferte die
Abschreibungen für die ersten neun Monate - unter anderem als Folge der
Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers und das Island-Moratorium - auf
rund 1,3 Mrd. Euro. Für den weiteren Verlauf des Jahres schließt der
weltgrößte Schiffsfinanzierer einen weiteren Abschreibungsbedarf nicht aus.
Daher werde man auch keine Geschäftsprognose abgeben.
Braucht kein frisches Kapital
Die Nordbank sieht aber keine
Notwendigkeit für eine Kapitalerhöhung. Die fünftgrößte Landesbank verfügt
über ein Gesamtkapital von 13,5 Mrd. Euro und damit - unter Berücksichtigung
von Marktrisiken - über eine Kernkapitalquote von 7,4 Prozent. Um die
Kapitalbasis weiter zu verbessern, will der Vorstand Gespräche mit den
Eignern führen. Darüber hinaus prüft die HSH Möglichkeiten einer
Kapitalspritze im Rahmen des Rettungspakets des Bundes.
Ein Zusammenschluss mit einer anderen Landesbank ist nicht erwünscht.
WestLB will auch Hilfe
Mit der angeschlagenen WestLB will eine
weitere Landesbank das deutsche Rettungspaket nutzen. In welcher Höhe neue
öffentliche Garantien in Anspruch genommen werden sollen, ist noch nicht
bekannt gegeben worden. Bisher haben die BayernLB, die HSH Nordbank, die
Commerzbank und die knapp der Insolvenz entkommene Hypo Real Estate
angekündigt, Staatshilfen in Anspruch zu nehmen.