Als Protest-Maßnahme gegen geplante Entlassungen, wollen die Beschäftigte aus Clairoix die Fabrik blockieren.
In Frankreich haben von der Entlassung bedrohte Mitarbeiter des Reifenherstellers Continental ein Werk des deutschen Unternehmens gestürmt. 200 bis 300 Beschäftigte aus dem nordfranzösischen Clairoix verschafften sich im ostfranzösischen Sarreguemines (Saargemünd) gewaltsam Zutritt zur dortigen Conti-Fabrik. Laut Gewerkschaftsvertretern wollen sie das Werk blockieren. Einige brachten Zelte und Schlafsäcke mit.
Bedeutendes Polizeiaufgebot
Die Arbeiter knackten am Mittag die
Schlösser des Eingangstors und stürmten unter Rufen wie "Continental
Solidarität" und "Wir sind hier zu Hause" auf das Gelände. Vor den
Produktionshallen wurden sie von einigen der rund 1.100 Beschäftigten der
lothringischen Fabrik begrüßt. Unweit des Werkes war schon während der
Proteste vor dem Werkstor ein bedeutendes Polizeiaufgebot aufgefahren. Die
Beamten schritten zunächst aber nicht ein. Auch Behördengebäude wurden von
der Polizei gesichert, nachdem Conti-Mitarbeiter Ende April in Compiègne
schon einmal Amtsstuben verwüstet hatten.
Proteste abgesagt
Die Continental-Beschäftigten waren eigentlich
auf dem Weg nach Aachen gewesen, um an dort geplanten Protesten
teilzunehmen. Diese wurden aber kurzfristig abgesagt. Die an frühen Morgen
in rund 60 Autos losgefahrenen Arbeiter entschlossen sich darauf, nach
Sarreguemines zu fahren, um ihre "lothringischen Kameraden zu treffen".