Jetzt ist es auf dem Konto - das "Ostergeld“. Alle Steuerpflichtigen bekommen bis zu 450 Euro vom Staat retour.
Um die Kaufkraft auch in der Krise zu stärken, bekommen derzeit alle steuerpflichtigen Österreicher mehr Geld auf ihr Konto. Denn durch die seit 1.1. 2009 geltende Steuerreform müssen die Österreicher weniger Lohnsteuer zahlen und bekommen rückwirkend das Steuergeld zurück. Die meisten Firmen zahlen das Zusatzgeld mit dem Gehalt vom April oder Mai aus. Manche haben das Geld bereits im März überwiesen, was erstaunlich ist, denn die Steuerreform war erst mit 31. März fertig. Jene, die ihren Lohn im Voraus bekommen, erhalten auch bereits den Steuervorteil für Mai ausbezahlt.
Freude über Entlastung
Wenn der Staat den Bürgern ihr Geld
zurückgibt, kommt das natürlich gut an: Im Möbelhaus Lutz sind die
Mitarbeiter beim ÖSTERREICH-Besuch hocherfreut über das Zusatzgeld.
Auch die Mitarbeiterinnen im Wiener Café Museum und im Eissalon Zanoni jubeln.
Bei den 740.000 Pensionisten hatte es der Osterhase besonders eilig: Die steuerpflichtigen Rentner erhielten ihr Steuergeschenk bereits am 20.April. Beamte sollten das Geld am Donnerstag auf ihrem Bankkonto vorfinden.
Weniger Lohnsteuer
Die Steuerersparnis beträgt für die ersten
Monate zwischen 72 und 450 Euro. Nach der Nachzahlung wird der Steuervorteil
bei zukünftigen Gehaltsabrechnungen monatlich berücksichtigt: Je nach
Einkommen beträgt die Ersparnis neun bis 112 Euro im Monat. Grundsätzlich
haben Firmen mit EDV-Lohnverrechnung noch bis Ende Juni Zeit, das Geld
rückwirkend zu überweisen. Selbstständige und Mitarbeiter kleiner Firmen
müssen sich das Geld über die Steuererklärung 2010 zurückholen.
Stärkung der Kaufkraft
"Wir entlasten alle, die
Steuern zahlen“, versprach ÖVP-Finanzminister Josef Pröll. Der Staat nahm
für die Steuerreform insgesamt 2,3 Milliarden Euro in die Hand. Abgesehen
von weniger Lohnsteuern wurden besonders Familien berücksichtigt: Mehr
Kindergeld und steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuung. Deshalb hofft
Pröll, dass die Steuerreform die Basis für einen späteren Aufschwung
schafft. Derzeit floriert das Geschäft im Handel zwar noch, aber steigende
Arbeitslosenzahlen könnten auch hier für schlechtere Stimmung sorgen.