Zu teuer

Immer mehr wechseln Gasanbieter

09.03.2009

Im ersten Prozent sollen 5 Prozent der Privatkunden ihren Anbieter wechseln.

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Die seit Winterbeginn deutlich höheren Gas- und Strompreise motivieren die bisher wenig veränderungsfreudigen Privatkunden dazu, verstärkt ihre Versorger zu wechseln. Die Energieregulierungsbehörde rechnet damit, dass der Anteil der Wechselkunden bei Gas im ersten Quartal fast fünf Prozent erreichen wird - so viel wie sonst in einem ganzen Jahr. Weil die Öl- und Gaspreise inzwischen aber wieder gefallen sind und die Wirtschaftskrise auf die Nachfrage drückt, sinken Preise jetzt wieder - aber zu spät und zu wenig, lautet die Kritik.

Hohe Strom- und Gaspreise
Der Chef der E-Control und sein Aufsichtsrat Walter Barfuß stellten am Montag den Jahresbericht 2008 der Behörde vor. Wegen der Ölpreishausse in der ersten Jahreshälfte 2008 mussten Verbraucher die stärkste Preiserhöhung seit der Liberalisierung im Jahr 2002 hinnehmen. Wie bekannt, folgen die Gas-Einkaufspreise der österreichischen Energieversorger mit einem Abstand von etwa einem halben Jahr dem Ölpreis. Dies hatte im vergangenen Jahr den Effekt, dass viele Anbieter die Strom- und Gaspreise mit Beginn der Heizsaison angehoben haben und diese nun mit dem Ende der Heizsaison wieder senken.

Viel Firmen wollen im April die Preise wieder senken. Zu spät, wie die Experten anmerken.

Wechselwillige Privatkunden
Laut einer von der Behörde in Auftrag gegeben Umfrage halten viele Österreicher die Energiepreise für zu hoch. Die E-Control erwartet aus einer Hochrechnung der ersten beiden Monate, dass etwa 5 Prozent der Gaskunden ihren Versorger wechseln werden - mehr als der bisherige Spitzenwert im Jahr 2002. Auch die Mobilität bei Strom werde ähnlich ansteigen. Trotzdem ist die Wechselbereitschaft in Österreich nach Meinung der E-Eontrol noch immer "homöopathisch" gering.

Bei einem Wechsel zum günstigsten Strom- und Gasversorger soll man in einzelnen Bundesländern pro Haushalt bis zu 250 Euro pro Jahr an Kosten sparen können. Zusammen mit relativ wenig kostspieligen Effizienzmaßnahmen könne ein Haushalt so bis zu 400 Euro im Jahr einsparen, hieß es.

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