Die Inflation sank im Jänner auf 1,2%. Treibstoff und Öl wurden billiger, die Preistreiber waren Nahrungsmittel und Wohnungsinstandhaltung.
Die Inflation ist im Jänner weiter gesunken. Nach Berechnung der Statistik Austria beträgt die Teuerungsrate 1,2 Prozent (Dezember 1,3 Prozent, November 2,3 Prozent). Ein vergleichbar niedriger Wert wurde zuletzt im Jänner 2006 beobachtet.
Der Rückgang könne vorwiegend dadurch erklärt werden, dass die Preise für Treibstoffe und Heizöl deutlich niedriger waren als vor einem Jahr. Ohne diese Verbilligungen hätte die Inflationsrate 2,3 Prozent betragen. Hauptpreistreiber waren Nahrungsmittel sowie die Instandhaltung von Wohnungen.
Preisniveau um 0,5% gesunken
Gegenüber Dezember ging das
durchschnittliche Preisniveau um 0,5 Prozent zurück. Die harmonisierte
Inflationsrate (HVPI) für Jänner betrug ebenfalls 1,2 Prozent (Dezember 1,5
Prozent, November 2,3 Prozent).
Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) lag im Jänner bei 1,7 Prozent und war damit gleich hoch wie im Dezember.
Wohnung, Wasser und Energie
Die Ausgabengruppe "Wohnung,
Wasser und Energie" legte um durchschnittlich 2,1 Prozent gegenüber
Jänner 2008 zu. Dafür waren in erster Linie Teuerungen bei der
Instandhaltung von Wohnungen (durchschnittlich Plus 5,4 Prozent)
ausschlaggebend. Dies sei hauptsächlich auf höhere Preise beim Material für
die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen zurückzuführen (insgesamt
plus 6 Prozent).
Wohnungsmieten waren durchschnittlich um 2,9 Prozent höher als vor einem Jahr. Haushaltsenergie legte um insgesamt 1,4 Prozent zu. Die Preisanstiege für Gas (18 Prozent), Strom (5 Prozent) und Fernwärme (4 Prozent) wurden durch starke Preisrückgänge beim Heizöl (23 Prozent) größtenteils kompensiert. Diese Gruppe "Wohnung, Wasser und Energie" verursachte etwas mehr als ein Drittel der Jahresinflation.
Fleisch und Brot teurer
Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel
und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich plus 2,9 Prozent)
verursachte ein weiteres Drittel der Inflationsrate. Hauptverantwortlich
dafür waren vor allem Preisanstiege für Nahrungsmittel (durchschnittlich 2,7
Prozent).
Verglichen mit der Situation vor einem Jahr (Jänner 2008 zu Jänner 2007: plus 8,3 Prozent) erscheint diese Veränderungsrate laut Statistikern jedoch "moderat". Verstärkten Preisauftrieb gab es nach wie vor bei Nahrungsmitteln wie Fleisch und Fleischwaren mit insgesamt plus 5 Prozent, Brot und Getreideerzeugnissen mit durchschnittlich plus 4 Prozent sowie Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren mit durchschnittlich plus 8 Prozent Teuerung. Obst und Gemüse kosteten durchschnittlich um jeweils 3 Prozent mehr.
Eier und Öle günstiger
Molkereiprodukte und Eier
wurden billiger. Auch Öle und Fette waren günstiger als im Jänner 2008.
Alkoholfreie Getränke waren im Jahresabstand um durchschnittlich 4,3 Prozent
teurer, was vor allem auf höhere Kaffeepreise (+15 Prozent) zurückzuführen
ist.
Reparatur von Pkw teurer
Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand war
eindeutig die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich minus 4,9
Prozent). Ihre Preisrückgänge waren insgesamt so stark, dass sie die
durchschnittlichen Preisanstiege der beiden Ausgabengruppen "Wohnung,
Wasser und Energie" sowie "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
fast vollständig kompensierten.
Nahezu ausschließlich starke Preisrückgänge bei Treibstoffen waren dafür verantwortlich (insgesamt minus 21 Prozent; Dieseltreibstoff minus 19 Prozent, Superbenzin minus 23 Prozent und Normalbenzin minus 22 Prozent). Ohne diese Verbilligungen wäre die Gesamtinflation um 0,9 Prozent-Punkte höher gewesen. Die Preise für Wartung und Reparatur von Pkw stiegen insgesamt um 4 Prozent. Flugtickets waren um 6 Prozent billiger als vor einem Jahr.
Auch Versicherungen teurer
Ausschlaggebend für den Anstieg im
Dienstleistungsbereich waren hauptsächlich Verteuerungen bei
Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich 2,5 Prozent).
Haushaltsversicherungen verteuerten sich insgesamt um 5 Prozent, private
Krankenversicherungen legten um insgesamt 3 Prozent zu.
Bekleidung und Schuhe supergünstig
Der bei weitem stärkste
Preisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung
und Schuhe" (durchschnittlich um 10,9 Prozent). Dies könne
hauptsächlich auf den saisonalen Effekt des Winterschlussverkaufes
zurückgeführt werden, so die Statistiker. Gegenüber Dezember wurde
Bekleidung um 12 Prozent billiger. Schuhe verbilligten sich um 8 Prozent.
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich minus 1,5 Prozent), wurde durch die in der Nebensaison billigeren Pauschalreisen (insgesamt minus 7,2 Prozent; Flugpauschalreisen minus 8 Prozent, Städteflug minus 11 Prozent) zum Preisdämpfer.
Indexpositionen |
Veränderungen gegenüber Dezember 2008 (in Prozent) |
Einfluss auf Vormonatsveränderung (in Prozent) |
Private Krankenversicherung |
2,7 |
0,050 |
Eigenheimbündelversicherung |
5,6 |
0,038 |
Zahnarztleistung |
12,5 |
0,035 |
Zement |
5,7 |
0,027 |
Wohnungsmiete |
0,5 |
0,020 |
Wohnungsreinigung |
3,9 |
0,020 |
Herrenhemd |
-11,4 |
-0,022 |
Herrenanzug |
-16,1 |
-0,024 |
Flugticket |
-5,2 |
-0,029 |
Herrenjacke |
-18,9 |
-0,030 |
Damenbluse |
-16,1 |
-0,033 |
Damenhose |
-12,9 |
-0,037 |
Übernachtung im Ausland (Appartement) |
-10,1 |
-0,037 |
Damenjacke |
-18,9 |
-0,038 |
Damenpullover |
-17,8 |
-0,040 |
Damenshirt |
-13,2 |
-0,049 |
Städteflug |
-10,9 |
-0,055 |
Dieseltreibstoff |
-3,8 |
-0,069 |
Flugpauschalreisen |
-7,8 |
-0,146 |