Nach dem Sommerhoch liegt die Teuerungsrate nur mehr bei 2,3 %. Der Abwärtstrend verfestigt sich. Grund sind die gesunkenen Spritpreise.
Die Inflation ist in Österreich deutlich gesunken. Im November ist die Teuerungsrate im Jahresabstand auf 2,3 Prozent zurückgegangen. Das ist die niedrigste Veränderungsrate seit September 2007. Im Vormonat Oktober lag die Inflation noch bei 3,1 Prozent. Die Teuerungsrate für Pensionisten (PIPH) ist im November ebenfalls gesunken und zwar auf 2,7 Prozent (Oktober: 3,3 Prozent).
Sprit wurde billiger
"Hauptpreisdämpfer" waren
laut Statistik Austria die Treibstoffe. Aber auch der "Basiseffekt bei
Nahrungsmitteln" hat zu der Entwicklung beigetragen. Ihr Preisauftrieb
erlangte vor einem Jahr einen vorläufigen Höhepunkt, die Preise verblieben
seither weitgehend auf hohem Niveau und haben daher im Jahresvergleich an
Inflationsdynamik verloren.
Die für die Euro-Zone errechnete harmonisierte Inflationsrate (HVPI) ging auf 2,3 Prozent zurück (Oktober: 3 Prozent).
Aber Brot teurer
Brot und Getreideerzeugnisse waren im November
dagegen um 7 Prozent teurer als vor einem Jahr. Die Preise für Fleisch und
Fleischwaren stiegen um 6 Prozent. Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren
verteuerten sich insgesamt um 8 Prozent. Die Obstpreise waren um 7 Prozent
höher, die Gemüsepreise hingegen sanken um 1 Prozent.
Milch und Butter billiger
Molkereiprodukte und Eier waren nur
geringfügig teurer (Käse und Eier jeweils +3 Prozent) bzw. sogar wesentlich
billiger (z.B. Vollmilch -6 Prozent, Butter -16 Prozent).
Reis und Pflanzenöl extrem rauf
Unter den
Top-5-Preissteigerungen befinden sich: Langkornreis (+36 Prozent),
sortenreines Pflanzenöl (+34 Prozent), Häuptelsalat (+29 Prozent),
Pfirsiche, Nektarinen (+24 Prozent) und Teigwaren (+21 Prozent).
Mandarinen, Zwiebel extrem runter
Bei den Top-5-Preisrückgängen
stehen Mandarinen (-30 Prozent), Zwiebel (-27 Prozent), Butter (-16
Prozent), Gurken (-14 Prozent) und Karfiol (-11 Prozent).
Insgesamt verursachte die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,3 Prozent) etwa ein Viertel der Inflationsrate, insbesondere die Preise für Nahrungsmittel, die 0,5 Prozentpunkte der Gesamtinflation erklären.
Wohnung, Wasser, Energie stiegen
Hauptpreistreiber war die
Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittliche +3,1
Prozent), die ebenfalls für ein Viertel der Jahresinflation verantwortlich
war. Dafür waren in erster Linie die Ausgaben für Haushaltsenergie
(insgesamt +6,3 Prozent; Gas +18 Prozent, Strom +5 Prozent, Fernwärme +6
Prozent, Heizöl +3 Prozent) verantwortlich, wobei die Preisanstiege für Gas,
Strom und Fernwärme hauptsächlich Tariferhöhungen widerspiegeln, die im
November 2008 erfolgten.
Der Preisauftrieb beim Heizöl kam nach Monaten kräftiger Teuerungen nun fast zum Stillstand (Jahresteuerungen: November +3 Prozent, Oktober +23 Prozent, September +32 Prozent).
Verkehr blieb gleich
Die Ausgabengruppe "Verkehr" erreichte mit
einer durchschnittlichen Veränderungsrate von -0,2 Prozent nahezu
Preisstabilität. Dazu beigetragen haben in erster Linie die Treibstoffe,
deren Preise im November deutlich zurückgingen (durchschnittlich -7 Prozent
gegenüber November 2007). Diesel wurde um 2, Superbenzin um 12 und
Normalbenzin um 11 Prozent billiger.
Die Gesamtinflation wurde dadurch um 0,3 Prozentpunkte gedämpft. Als Preistreiber in der Ausgabengruppe "Verkehr" wirkten die Ausgaben für Instandhaltung und Reparatur (+4 Prozent), Pkw neu (+2 Prozent), Flugtickets (+6 Prozent).
Telefon und Internet fielen
In der Ausgabengruppe
"Nachrichtenübermittlung" gingen die Preise durchschnittlich um 2,5 Prozent
zurück. Hauptverantwortlich dafür waren vor allem die Preisrückgänge bei
Telefon- und Telefaxdiensten (insgesamt -2,8 Prozent; Grundentgelt
Mobiltelefon -5 Prozent und Internetentgelt -10 Prozent).