Von 3,8 auf 3,1 %
Inflation sank im Oktober stark
14.11.2008
Nachdem die Inflation monatelang hinaufgeschnellt ist, scheint jetzt eine Trendumkehr eingeläutet zu sein. Die Rate sank von 3,8 auf 3,1 %.
Der Inflationsdruck lässt in Österreich deutlich nach. Im Oktober ist die Teuerungsrate im Jahresabstand stark zurückgegangen - von 3,8 auf 3,1 Prozent. Das ist der geringste Anstieg des Verbraucherpreisindex seit November 2007. Im Monatsabstand hat sich das Preisniveau laut Statistik Austria sogar um 0,1 Prozent verringert.
Essen + Energie teuer
Stärkster Preistreiber waren im Oktober
die Nahrungsmittel, die für fast ein Fünftel der Jahres-Teuerung
verantwortlich waren. Allerdings verringerte sich der Preisanstieg bei
Nahrungsmitteln im Jahresabstand von 6,7 auf 5,1 Prozent. Die Ausgaben für
Energie (Treibstoffe und Heizöl) trugen etwa ein Sechstel zur
Gesamtinflation bei - Treibstoffe kosteten um 8 Prozent mehr, darunter
Diesel +12 Prozent und Benzin +2 bis +4 Prozent. Als Preisdämpfer erwiesen
sich weiterhin die Ausgaben für "Nachrichtenübermittlung".
Euro-Raum ähnlich
Die für die Euro-Zone errechnete
harmonisierte Inflationsrate (HVPI) stieg im Jahresabstand - wie der
harmonisierte Index zu konstanten Steuersätzen (HVPI-KS) - um 3,0 Prozent,
nach 3,7 Prozent im Monat davor. Im Monatsabstand blieb das Preisniveau
gemäß HVPI und HVPI-KS unverändert.
Brot + Getreide teuer
Brot und Getreideerzeugnisse waren im
Oktober - trotz verlangsamten Preisauftriebs - im Schnitt um 9 Prozent
teurer als ein Jahr davor, bei Teigwaren betrug das Plus 26 Prozent. Die
Preise für Fleisch und Fleischwaren stiegen insgesamt um 5 Prozent, die
Preise für Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren um 6 Prozent. Gemüse war um
3 Prozent teurer als vor einem Jahr, Obst um 4 Prozent.
Milch + Butter billiger
Molkereiprodukte und Eier wurden im
Jahresabstand 3 Prozent teurer (Käse +6 Prozent, Eier +8 Prozent). Dagegen
waren Vollmilch und Butter bereits um 3 bzw. 8 Prozent billiger - noch vor
den allerjüngsten Preisrückgängen jetzt im November.
Die Spitzenreiter
Unter den Top-5-Preissteigerungen finden sich:
Karfiol (+35 Prozent), Häuptelsalat (+34 Prozent), Pflanzenöl (+31 Prozent),
Langkornreis (+28 Prozent) und gemischtes Pflanzenöl (+27 Prozent). Bei den
Top-5-Preisrückgängen stehen stehen Zwiebel ( 28 Prozent) und Mandarinen (
20 Prozent) an der Spitze. Kartoffel, Orangen und Butter wurden um je 8
Prozent billiger.
Sprit stieg weiter
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (im Schnitt +4,1
Prozent) war für ein Fünftel der Gesamtinflation verantwortlich. Grund dafür
waren v.a. die Treibstoffpreise, die im Jahresabstand 8 Prozent teurer
wurden (Diesel +12 Prozent, Superbenzin +2 Prozent, Normalbenzin +4
Prozent), damit aber insgesamt nur noch 0,3 Prozent-Punkte zur
Gesamtinflation beitrugen. Im Zeitverlauf haben sich die
Sprit-Teuerungsraten deutlich verringert: Juli +25 Prozent, August +22
Prozent, September +18 Prozent. Die Preise für Flugtickets stiegen um 17
Prozent.
Ein Sechstel der Jahresinflation ging im Oktober auf "Wohnung, Wasser und Energie" (+2,7 Prozent) zurück. Die Ausgaben für Instandhaltung von Wohnungen stiegen um 5,4 Prozent und waren für 0,3 Prozent-Punkte der Gesamtrate verantwortlich. Das ist fast nur auf die Preisentwicklung bei Material für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+6 Prozent) zurückzuführen.
Verteuerungen bei der Haushaltsenergie (insgesamt +5,1 Prozent; darunter Heizöl +23 Prozent, Strom +1 Prozent, Gas +2 Prozent, Fernwärme +3 Prozent) spiegelten primär die Preisentwicklung bei Heizöl wider, das 0,2 Prozent-Punkte des VPI-Plus verursachte. Wie bei Treibstoffen wiesen auch beim Heizöl die Veränderungsraten zum Vorjahr eine klar rückläufige Tendenz auf: Juli +51 Prozent, August +40 Prozent, September +32 Prozent.
Telefon, Internet fiel
Der wichtigste Preisdämpfer im
Jahresabstand war erneut der Bereich "Nachrichtenübermittlung" (-3,5
Prozent). Hauptverantwortlich dafür waren v.a. Preisrückgänge bei Telefon-
und Telefaxdiensten (gesamt -3,2 Prozent; Internetentgelt -18 Prozent,
Grundentgelt, Mobiltelefon -5 Prozent). Bei Telefonapparaten und
Telefaxgeräten (-23,3 Prozent) führten Aktionen einiger Mobilfunkanbieter
beim Aktivierungsentgelt zu starken Preisrückgängen (Mobiltelefongerät (-33
Prozent).