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Inflation so hoch wie seit 15 Jahren nicht

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Die Inflationsrate ist in Österreich wegen der starken Verteuerungen bei Sprit und Nahrungsmitteln nochmals in die Höhe gesprungen.

Die Jahresrate stieg im Mai auf 3,7 Prozent - das ist der höchste Stand seit fünfzehn Jahren! Im April hatte die Teuerung im Jahresabstand noch 3,3 Prozent betragen. Zuletzt hatte die Inflation im Dezember mit 3,6 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht.

EU-weiter Inflationsanstieg
Auch in der Eurozone erreicht die Inflation den Höchsstand von 3,7 Prozent. Auch in der gesamten EU kletterte die Teuerungsrate mit 3,9 Prozent auf den höchsten Wert seit der EU-Erweiterung im Jahr 2004.

Energie als Hauptpreistreiber
Hauptpreistreiber waren im Mai die stark gestiegenen Preise für Energie (Treibstoffe und Heizöl), die laut Statistik Austria mehr als ein Drittel der Gesamtinflation verursachten. Am zweitstärksten wirkten sich die Preise für Nahrungsmittel aus, die weiter auf hohem Niveau verharrten und mehr als ein Fünftel der Teuerung verursachten.

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 7,2 Prozent, Sprit insgesamt um 27 Prozent, darunter Diesel um 36 Prozent.

Nr. 1: Verkehr / Spritpreise
Mehr als ein Drittel der 3,7-prozentigen Inflationsrate im Mai wurde durch die Ausgabengruppe "Verkehr" (+8,7 Prozent) verursacht. Vor allem die massiv gestiegenen Sprit-Preise (insgesamt +27 Prozent; Diesel +36 Prozent, Superbenzin +18 Prozent, Normalbenzin +20 Prozent) fachten diese Teuerung an, wie die Statistik Austria am Montag erklärte. Mehr als ein Prozentpunkt der Gesamtrate ging im Mai auf das Konto der Treibstoffpreise. Die Preise für Wartung und Reparaturen von Fahrzeugen stiegen insgesamt um 4 Prozent. Flugtickets verteuerten sich im Jahresabstand um 9 Prozent.

Nr 2: Wohnung / Wasser / Energie
Etwa ein Siebentel der Jahresrate ging auf "Wohnung, Wasser und Energie" (im Schnitt +2,7 Prozent) zurück. Verteuerungen bei der Haushaltsenergie (+6,8 Prozent; u.a. Heizöl +42 Prozent, Strom +1 Prozent, Fernwärme +2 Prozent; jedoch feste Brennstoffe -2 Prozent, Gas -1 Prozent) spiegelten primär die Teuerung bei Heizöl wider, das allein 0,3 Prozentpunkte der Gesamtinflation verursachte.

Nr.3: Lebensmittel / Getränke
Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+6,9 Prozent) verursachte fast ein Viertel der Inflationsrate. Hauptverantwortlich waren fast einzig die Preise für Nahrungsmittel (+7,2 Prozent), die bereits seit acht Monaten etwa 0,8 Prozent-Punkte zur Gesamtinflation beitragen.

Milch +12 Prozent
Molkereiprodukte und Eier wurden im Schnitt 16 Prozent teurer. Käsepreise stiegen insgesamt um 20 Prozent (Gouda +20 Prozent, Emmentaler und Frischkäse je +19 Prozent, Camembert +24 Prozent, Mozzarella +17 Prozent). Vollmilch war weiter 12 Prozent teurer als ein Jahr davor.

Brot + 11 Prozent
Brot und Getreideerzeugnisse wurden insgesamt 11 Prozent teurer (Teigwaren +41 Prozent, Gebäck +10 Prozent, Spezialbrot +9 Prozent, Weißbrot +8 Prozent, Butterkekse +17 Prozent, Nussgebäck +7 Prozent, Mischbrot +8 Prozent, Topfengolatsche +6 Prozent).

Fleisch + 4 Prozent
Fleisch und Fleischwaren kosteten im Schnitt 4 Prozent mehr (Putenbrustfleisch +14 Prozent, Toastschinken +5 Prozent, Rindschnitzelfleisch +10 Prozent, Brathuhn +8 Prozent, Dauerhartwurst +4 Prozent). Ab Juli wird auch noch das Schweinefleisch teurer.

Fett + 15 Prozent
Die Preise für Speisefette und -öle waren 15 Prozent höher (darunter Butter +14 Prozent, gemischtes Pflanzenöl +31 Prozent, sortenreines Pflanzenöl +26 Prozent).

Süßwaren + 5 Prozent
Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren wurden 5 Prozent teurer, überwiegend durch deutliche Preisanstiege bei Vollmilchschokolade und Schokoriegeln (je +8 Prozent).

Gemüse + 2 Prozent
Gemüse wurde um 2 Prozent teurer (Häuptelsalat +17 Prozent, Karfiol +22 Prozent, Paprika +9 Prozent, aber Zwiebeln -15 Prozent). Die Obstpreise dagegen blieben im Jahresabstand stabil (Pfirsiche/Nektarinen -39 Prozent, jedoch Zitronen +49 Prozent).

Getränke + 4 Prozent
Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen im Schnitt um 4Prozent, wofür v.a. deutliche Preisanstiege bei Orangensaft (+13 Prozent) verantwortlich waren. Teurer wurde auch Bohnenkaffee (+3 Prozent).

Auch VPI legte zu
Ebenso stark wie der allgemeine VPI legte mit 3,7 Prozent auch der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) zu.

Der Anstieg bei dem für die Euro-Zone ermittelten Harmonisierten Preisindex (HVPI) in Österreich fiel im Mai mit 3,8 (3,4) Prozent im Jahresabstand etwas stärker als beim heimischen VPI aus. Im Monatsabstand legte der HVPI um 0,6 Prozent zu, der VPI um 0,7 Prozent und der PIPH um 0,6 Prozent.

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