Geld

Inflation steigt wieder an

Teilen

Wohnen, Nahrungsmittel und Versicherungen sind die Preistreiber.

Die Inflation ist im Februar in Österreich wieder leicht angestiegen. Nach Berechnung der Statistik Austria betrug die Teuerungsrate 1,3 Prozent im Jahresabstand, nach 1,2 Prozent im Jänner. Treibstoffe und Heizöl waren deutlich billiger als vor einem Jahr. Ohne diese Preisrückgänge hätte die Rate 2,3 Prozent betragen. Hauptpreistreiber waren Wohnen, Nahrungsmittel und Versicherungen. Gegenüber dem Vormonat Jänner erhöhte sich das Preisniveau im Februar um 0,4 Prozent; im Vormonat war es um 0,5 Prozent gesunken.

Wohnen als Preistreiber
Der Bereich "Wohnung, Wasser und Energie" war im Februar mit durchschnittlich 2,5 Prozent Preisanstieg der Hauptpreistreiber im Jahresabstand und verursachte ein Drittel der Jahresinflation in Österreich. Dafür waren überwiegend Preissteigerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen (+5,9 Prozent) verantwortlich, was laut Statistik Austria hauptsächlich auf Material für Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen zurückzuführen war (+7 Prozent).

Strompreis steigt
Wohnungsmieten waren im Schnitt 3,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt nur um 0,8 Prozent, da die Preisanstiege für Gas (+15 Prozent), Strom (+5 Prozent) und Fernwärme (+4 Prozent) durch starke Preisrückgänge bei Heizöl (-24 Prozent) größtenteils kompensiert wurden. Ohne diese Verbilligungen bei Heizöl wäre die Gesamtinflation 0,2 Prozentpunkte höher gewesen.

Für ein Viertel der Jahresinflation waren "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (+3,3 Prozent) verantwortlich, dabei hauptsächlich Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (+2,9 Prozent). Haushaltspolizzen verteuerten sich um 5 Prozent (Eigenheimbündel +6 Prozent), Privatkrankenverträge um 3 Prozent. Um 3,5 Prozent mehr kostete Körperpflege, Schmuck und Uhren sogar um 10 Prozent.

Lebensmittel teurer
"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" wurden 2,2 Prozent teurer und verursachten ein Fünftel der Inflation. Hauptverantwortlich waren v.a. die um 2,2 Prozent teureren Nahrungsmittel. Preistreiber waren hier Gemüse (+11 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+3 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (+3 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren (insgesamt +6 Prozent; darunter Vollmilchschokolade +14 Prozent).

Milchpreis gesunken
Preisdämpfer waren im Jahresabstand Molkereiprodukte und Eier (durchschnittlich -4 Prozent; Vollmilch und Schlagobers je -12 Prozent, Eier -1 Prozent), Obst (-2 Prozent), sowie Öle und Fette (insgesamt -3 Prozent; Butter -21 Prozent, jedoch sortenreines Pflanzenöl +19 Prozent). Alkoholfreie Getränke waren im Jahresabstand um 2,4 Prozent teurer, Grund hier der 14 Prozent teurere Kaffee.

Autofahren billiger
Der bei weitem stärkste Preisdämpfer im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -4,4 Prozent). Dafür waren fast ausschließlich starke Preisrückgänge bei Treibstoffen verantwortlich (insgesamt -20 Prozent; Diesel -19 Prozent, Super- und Normalbenzin je -20 Prozent). Ohne diese Verbilligungen wäre die Gesamtinflation um 0,8 Prozent-Punkte höher gewesen, wie die Statistik Austria am Montag erklärte. Wartung und Reparaturen von Pkw wurden insgesamt um 4 Prozent teurer.

Bekleidung und Schuhe
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (+3,5 Prozent) war hingegen ein starker Preistreiber. Dies ist überwiegend darauf zurückzuführen, dass fast keine Schlussverkaufsware mehr angeboten wurde und schon die Frühjahrs/Sommerkollektion in den Geschäften war. Bekleidung wurde im Februar insgesamt 4 Prozent teurer.

Pensionisten zahlen drauf
Beim Pensionisten-Preisindex, der im Februar im Jahresabstand um 1,8 Prozent und damit erneut stärker als der allgemeine VPI anstieg, war für die Teuerung die Gruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" mit +3,5 Prozent hauptverantwortlich, gefolgt von "Freizeit und Kultur" mit +3,7 Prozent. Zusammen verursachten die beiden Bereiche fast die Hälfte der Pensionisten-Teuerungsrate.

Die 0,5 Prozentpunkte Unterschied zwischen Pensionisten-Index und allgemeinem VPI-Anstieg kamen einerseits durch die Preisentwicklung der Gruppen "Freizeit und Kultur" und "Verkehr" zustande, weil durch die geringeren Gewichtsanteile für Pensionistenhaushalte die Preisrückgänge nicht so deutlich zum Tragen kamen. Andererseits wirkten sich die Preissteigerungen bei den Sozialschutzdienstleistungen (+2,9 Prozent) beim Pensionisten-Preisindex deutlicher aus als beim allgemeinen VPI.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten