Sollen Lebensmittelpreise künftig im Internet stehen? Experten meinen, dass man damit die Teuerung bekämpfen könnte.
Was in anderen Branchen bereits üblich ist, könnte jetzt auch bald für Lebensmittel kommen. Zumindest wenn es nach dem Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister geht. Er schlug laut Ö1 vor, dass man das Warensortiment aller Handelsketten online erfassen könnte. Damit hätten die Kunden die Möglichkeit, vor ihrem Einkauf die Preise der einzelnen Produkte in den jeweiligen Märkten zu eruieren und somit am billigsten einzukaufen.
Große Nachfrage im Elektronik-Bereich
Dieses "System"
funktioniert bereits in der Elektronik-Branche hervorragend. Kunden können
dort via verschiedenen Internet-Portalen die billigsten Preise für die
neuesten Geräte eruieren, um sie dann genau in diesem Shop zu kaufen. Das
Angebot des größten derartigen Anbieters, "Geizhals.at",
etwa ist sehr beliebt: Rund 1,7 Millionen User tummeln sich pro Monat auf
der Internet-Seite und suchen sich vor ihrem Elektronik-Einkauf den
billigsten Shop aus.
Lebensmittelhandel wehrt sich dagegen
Warum also soll dieses
System nicht auch für Lebensmittel funktionieren? Die Antwort ist einfach:
Die großen Handelketten lehnen diesen Vorschlag strikt ab. Sowohl Spar als
auch Rewe (Billa und Merkur) erteilten der Idee eine Abfuhr. Ihr Argument:
Das Sortiment sei zu groß und es gäbe zu viele tägliche Änderungen, um so
eine Internet-Plattform aktuell zu halten.
Für den Wirschaftsforscher, der den Vorschlag auch schon gegenüber der Bundeswettbewerbsbehörde einbrachte, ist das nur eine billige Ausrede, da die Preise ja sowieso elektronisch erfasst würden. Zwingen kann man die Handelsketten allerdings nicht, ihre Preise rauszurücken. Es bleibt also abzuwarten, ob die Idee auch jemals verwirklicht werden kann. Für den Konsumenten hätte sie auf jeden Fall viele Vorteile: Wer will denn nicht am billigsten einkaufen?