Das Finanzdesaster auf der kleinen Insel ist offenbar noch weit schlimmer als angenommen. Jetzt hofft man auf Hilfe vom Nordischen Rat.
Zusätzlich zu den vom Internationalen Währungsfonds zugesagten 2 Mrd. Dollar (1,6 Mrd. Euro) benötigt Island weitere 4 Mrd. Dollar. Der isländische Ministerpräsident Geir Haarde tut sich zwar schwer, eine genaue Summe zu nennen, meint aber, "es wäre gut, wenn wir noch vier Milliarden Dollar bekämen".
Hilfe vom Nordischen Rat?
Bei der Sitzung des Nordischen Rates am
Montag will Haarde seine Amtskollegen aus Norwegen, Schweden, Dänemark und
Finnland um finanzielle Unterstützung bitten. Konkrete Zahlen nannte er
nicht, um auf die Kollegen keinen Druck auszuüben.
Hilfe von Russland erhofft
Noch bevor am Freitag die Einigung
über den IWF-Notkredit bekanntgegeben worden war, hatte Island bereits mit
Russland Verhandlungen über einen Kredit von 4 Mrd. Euro aufgenommen. Für
Haarde kein Problem: "Wenn man berücksichtigt, dass viele unserer
traditionellen Freunde nicht bereit waren, uns zu helfen, hatten wir keine
andere Wahl, als mit Russland zu verhandeln."
Ausweg aus Staatsbankrott
Die 300.000 Einwohner zählende Insel
ist stärker als jedes andere Land Europas von der Finanzmarktkrise
betroffen. Durch Verstaatlichung der Banken und durch ausländische
Finanzhilfen versucht die Regierung den Staatsbankrott zu verhindern.