Massive Rezession
IV rechnet mit BIP-Einbruch bis zu 4 %
26.03.2009
IV-Präsident Sorger: "So einen Einbruch noch nicht mitgemacht". Die IV rechnet mit 500.000 Arbeitslosen im Winter.
Die Industriellenvereinigung (IV) rechnet heuer mit einer massiven Rezession der österreichischen Wirtschaft mit einem BIP-Rückgang von 3 bis 4 Prozent. "Ich habe so einen Einbruch in meiner 40-jährigen Karriere noch nicht mitgemacht", erklärte IV-Präsident Veit Sorger zum "WirtschaftsBlatt". IV-Generalsekretär Markus Beyrer sagte zu den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN), dass im Schnitt die Aufträge um 10 Prozent zurückgegangen seien, es gebe aber Bereich mit einem Rückgang von 60 und 70 Prozent.
Verwaltungsreform gefordert
Sorger beharrt trotz der Absage für
eine Staatshaftung für die Industrie auf Schritten gegen den
Liquiditätsengpass. Deshalb wolle man auch mit der Regierung
weiterverhandeln. Um die Wirtschaftskrise zu bewältigen, setzt Sorger unter
anderem auf eine Verwaltungsreform. "Es kann nicht sein, dass die Industrie
Kapazitäten streicht, Lohnverzicht übt und in Kurzarbeit geht und der
geschützte Bereich der Beamten unbeirrt seinen bisherigen Strukturen
nachgeht", erklärte er.
Ruf nach staatlichen Garantien "kein Sündenfall"
Beyrer
sieht den Ruf nach staatlichen Garantien nicht als Sündenfall: "Wir sind in
einer Ausnahmesituation. Es geht jetzt darum, dass auch Leitbetriebe vor
massiven Liquiditätsproblemen stehen." Probleme gebe es aber vor allem bei
großen Summen und langen Laufzeiten. Allerdings erwarte er, dass die
Schwierigkeiten erst kommen.
500.000 Arbeitslose im Winter
Mit 500.000 Arbeitslosen rechnet
Beyrer im Winter 2009/2010. Er appelliert an die Gewerkschaften, etwa die
nächste Lohnrunde zu verschieben. Der IV-Bundesvorstand habe eine
Maßnahmenpaket beschlossen, dass ein Weckruf für die Regierung sein werde.
Derzeit gehe es der Nahrungsmittel-, Pharma- und Chemieindustrie relativ gut