Um ein Viertel
IWF senkt Wachstumsprognose für Europa auf 1,6 %
29.01.2008
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat angesichts der anhaltenden Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten seine Wachstumsprognosen 2008 vor allem für die entwickelten Volkswirtschaften deutlich gesenkt.
Für den Euro-Raum reduzieren die IWF-Experten die Wachstumsaussichten 2008 um knapp ein Viertel auf 1,6 Prozent. Gegenüber der letzten IWF-Prognose vom Oktober 2007 bedeutet dies eine Rücknahme um 0,5 Prozentpunkte. 2007 sollte das Wachstum noch 2,6 Prozent betragen haben.
USA soll nur noch um 1,5 Prozent wachsen
Auch die
Wachstumsaussichten für die USA werden empfindlich gekürzt. Nach
Berechnungen des IWF wird die weltgrößte Volkswirtschaft 2008 nur mehr um
1,5 Prozent statt wie bisher angenommen um 1,9 Prozent wachsen. Die
US-Prognose wird um 0,4 Prozentpunkte zurückgenommen. Die
Wachstumsprognose 2008 für Japan wird um 0,2 Punkte auf 1,5 Prozent
reduziert.
Starker Wachstumseinbruch
Noch deutlicher fällt der
Wachstumseinbruch auf, wenn vom vierten zum vierten Quartal verglichen wird:
Dann wächst die US-Wirtschaft nur mehr um 0,8 Prozent und Euroland um 1,3
Prozent, China dagegen noch um 9,4 Prozent.
Auch globale Bremse
Das globale Wachstum sollte sich laut der
heute veröffentlichten Währungsfondsprognose von 4,9 Prozent in 2007 auf 4,1
Prozent in 2008 verlangsamen. Die Prognose für 2008 wurde um 0,3
Prozentpunkte zurückgenommen. Gleichzeitig wird auf das Risiko eines noch
langsameren Wachstum hingewiesen. Die jüngste jähe Verkaufswelle an den
Aktienmärkten sei symptomatisch für gestiegene Unsicherheit, heißt es.
Asische Volkswirtschaften nicht so stark betroffen
Ein deutlich
höheres Wirtschaftswachstum sehen die IWF-Experten für die Emerging Markets
und die sich entwickelnden Volkswirtschaften in Asien, angeführt von China
und Indien. Zwar wird für diese Länder in Summe die Prognose zurückgenommen,
deutlich stärker sollte sich die derzeitige Finanzkrise aber nur auf die
zentral- und osteuropäischen Länder auswirken.
2007 lief besser als erwartet
Besser als bisher erwartet ist laut
IWF das Wirtschaftsjahr 2007 verlaufen. Trotz der markanten Verlangsamung im
letzten Quartal erhöht das Institut seine Weltwirtschaftsprognose 2007 um
0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent.
Ursprünglich wollte der IWF seine aktualisierten Prognosen schon am vergangenen Freitag veröffentlichen, hat sie jedoch aufgrund der anhaltenden Finanzmarktturbulenzen verschoben.