Minister Hundstorfer will vor allem Lehrlinge fördern.
Fast 500 Mio. Euro will Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) im Kampf gegen den dramatischen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit einsetzten. Der Löwenanteil davon, nämlich 343 Mio. Euro, entfallen auf die Lehrlingsförderung. Mit 120 Mio. Euro sollen über die neue "Aktion Future" die besonders betroffenen Jugendlichen zwischen 19 und 24 Jahren qualifiziert werden. Der FPÖ sind die Regierungsmaßnahmen zu wenig. Sie fordert 1.000 zusätzliche Lehrstellen im Staatsdienst.
Dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Die Zahl der
arbeitslosen Jugendlichen in Österreich ist im Februar dramatisch um 36
Prozent auf 47.428 gestiegen. Besonders stark betroffen war dabei die Gruppe
der 20- bis 24-Jährigen, weil es in dieser Altersgruppe sehr viele
Leiharbeiter gab. Die Arbeitslosenquote bei den bis 24-jährigen Jugendlichen
lag im Februar mit 8,8 Prozent über dem Österreichschnitt von 8,3 Prozent:
Während bei den bis 19-Jährigen die Quote "nur" 5,5 Prozent betrug, war sie
bei Jugendlichen zwischen 20 und 24 Jahren mit 10,5 Prozent fast doppelt so
hoch. In absoluten Zahlen teilt sich die Jugendarbeitslosigkeit (per Ende
Februar) in 10.529 Jugendliche bis 19 Jahre gegenüber fast 36.900
Jobsuchende der 20- bis 24-Jährigen.
220 Euro Förderung/Lehrling
Von der für heuer budgetierten
Lehrlingsförderung von insgesamt 343 Mio. Euro fließen 158 Mio. Euro in die
betriebliche und 123 Mio. Euro in die überbetriebliche Lehrlingsförderung.
Bei letzterer wird das Auffangnetz für Jugendliche, die keine
Ausbildungsstelle in einem Betrieb bekommen, von 10.000 auf 12.000
Jugendliche aufgestockt. Eine weitere Ausweitung der Lehrlingsförderung kann
man sich derzeit im Sozialministerium nicht vorstellen. Es gebe kaum einen
Lehrstellenplatz in Österreich, der nicht gefördert werde. Jeder Lehrling
werde derzeit im Schnitt mit 220 Euro gefördert. Aktuell gibt es in
Österreich 130.425 Lehrlinge.
FPÖ fordert Verdoppelung der Bundeslehrstellen
Die FPÖ hat
heute gefordert, dass der Staat 1.000 neue Lehrstellen im Bundesdienst
schaffen. Das käme einer Verdoppelung gleich. Dieser Forderung nach
mehr Lehrlingen im Bundesdienst hält das Sozialministerium entgegen, dass
mit Hilfe des Arbeitsmarktservice mehr als 5.000 zusätzliche Arbeitskräfte
für den öffentlichen Dienst ausgebildet werden sollen. Vorgesehen seien
jeweils 2.000 Kinderbetreuer und Pflegepersonal und rund 1.000 Polizisten.
Dabei soll das AMS die Vorauswahl treffen.