Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko und sein polnischer Kollege Lech Kaczynski haben ein Gipfeltreffen aller Beteiligten vorgeschlagen.
Eine solche Begegnung zur Lösung der Krise sollte dringendst in Prag organisiert werden, hieß es in einer Pressemitteilung auf der Internetseite des polnischen Präsidentenamtes in Warschau am Mittwoch. Kaczynski und Juschtschenko hätten den tschechischen Ministerpräsidenten Mirek Topolanek, den derzeitige EU-Ratspräsidenten, über ihre Vorstellungen informiert.
Nach dem Gespräch mit Kaczynski in dessen Residenz in Wisla im Süden Polens gab Juschtschenko Russland die ganze Schuld für den Gasstreit und die Unterbrechung der Gaslieferungen nach Europa. Das Problem liege nicht im ukrainischen Transitsystem, sondern in der nicht ausreichenden Gasmenge aus Russland, sagte er. Nach dem Lieferstopp Anfang Jänner seien die ukrainischen Leitungen auf Versorgung der Ostukraine umgestellt worden. Damit das Gas wieder nach Westen fließe, müsste Russland wieder die ganze vereinbarte Menge, 300 bis 310 Millionen Kubikmeter täglich liefern. Gazprom habe aber nur rund 70 Millionen Kubikmeter Gas angeboten. Juschtschenko versicherte, sein Land habe gegenüber Gazprom keine Schulden und habe zudem "keinen einzigen Kubikmeter" Gas gestohlen.