Unternehmen stöhnen
Kampf gegen den Spritpreis
25.05.2008
Viele Unternehmen schwören ihre Lenker auf spritsparendes Fahren ein. Andere wälzen die Mehrkosten einfach auf ihre Kunden ab.
Dass die Möbelpakete von Ikea immer flacher werden, ist auch eine Folge des explodierende Spritpreises: Die Schweden tun alles, um Transportwege zu sparen und möglichst viel in einen Laster hinein packen zu können. Ikea stellt außerdem die Firmenflotte bis 2010 auf Hybridautos (Toyota Prius) um.
Hier unterschreiben "Runter mit den Spritpreisen"
Auch für die Postbus-Fahrer hat der hohe Ölpreis überraschende Folgen. Sie müssen jetzt wieder die Schulbank drücken. Der Unterrichtsgegenstand: spritsparendes Fahren. „Wir wollen damit 4,6 Prozent Treibstoff sparen“, erläutert Sprecherin Karin Gruber.
Der Paketzusteller Hermes überdenkt ebenfalls den Fuhrpark. „Sprit ist für uns ein echter Kostenfaktor geworden. Deshalb achten wir bei der Auswahl der Fahrzeuge auf den Verbrauch“, so Oliver Klingbeil, Geschäftsführer der Hermes Logistik Österreich. Auch er setzt auf Bildung: „Wir führen in Deutschland ökologische Schulungen für unser Management und unser Fahrpersonal durch. Das schont die Umwelt und senkt die Kosten.“
Kostenabwälzung
Andere Firmen müssen die explodierten
Treibstoffkosten auf ihre Kunden abwälzen – oder versuchen es zumindest. Zum
Beispiel durch so genannte Preisgleitklauseln bei der Güterbeförderung, wie
Andreas Demmer vom Zentralverband Spedition und Logistik erklärt:
„Güterbeförderer schließen längerfristige Verträge nur noch mit variablem
Spritpreis ab. So sind sie von seinen Schwankungen weitgehend unabhängig.“
Am Ende schlägt der Spritpreis dann bis aufs Produkt im Supermarktregal
durch.
Nicht alle Spediteure und Zusteller haben die genannten Klauseln in ihren Kontrakten. Dann wird es eng für sie. „Beim Sprit ist es wie bei der Lkw-Maut für uns schwer, während des Jahres Preiserhöhungen bei unseren Kunden durchzusetzen“, klagt Raimund Berger von DHL.
In Bedrängnis sind hier vor allem Busunternehmer. Die Ticketpreise gestalten die Verkehrsverbünde, und die hinken der Entwicklung immer etwas hinterher. „Wir leiden“, meint Werner Rader von Dr. Richard deshalb schlicht.
Michael Röck, Chef der Denzel Mobility Car Sharing meint: „Der Spritpreis ist bei uns in den Kilometerkosten integriert. Wir können da nicht ständig nachbessern.“ Die Taxitarife sind überhaupt seit zwei Jahren gleich. „Die Politik muss handeln“, so Taxiverband-Obmann Karl Ramharter, „viele Taxi-Unternehmen wissen nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen.“