Die geringen Niederschläge und der heiße August 2006 haben zu einer schwachen Kartoffelernte geführt, was nun die Preise für Speiseerdäpfel, Pommes Frittes und Chips in die Höhe treibt.
Mittlerweile ist das Kilo bereits um 20 bis 30 Cent teurer geworden, weitere 20 bis 30 Cent Preisanstieg sind heuer noch möglich, so der Geschäftsführer von Österreichs größtem Speisekartoffelverwerter Frisch & Frost, Gerfried Pichler, am Dienstag.
Versorgungsprobleme erst 2008
Mittlerweile würden auch die
großen Erdäpfelproduzenten Holland und Deutschland in Österreich Ausschau
nach der Bodenfrucht halten, wodurch es 2008, sollte die Ernte 2007 wieder
schwach ausfallen, zu Versorgungsproblemen kommen könnte. Die Ernte 2006 ist
nach Einschätzung der NÖ-Landwirtschaftskammer europaweit um rund 15 Prozent
zurückgegangen. Allerdings zeichne sich ab, dass heuer zumindest in
Österreich mehr Kartoffel angebaut werden.
Kleinere Erdäpfel
Ein Problem stellt aber nicht nur die
schwache Erntemenge, sondern die auch die Qualität dar. Sie litt ebenfalls
unter der Witterung, außerdem blieben die Erdäpfel etwas kleiner als in den
Vorjahren, wodurch sie sich nur bedingt für die Pommes-Produkion eignen.
Nur geringe Preiserhöhung
Für die heimischen Erdäpfelbauern
bringt die schlechtere Ernte jedoch nur geringe Preissteigerungen, da ein
Großteil der Ernte zu Fixpreisen noch zum Anbauzeitpunkt verkauft wird.
Trotzdem ist 2006 besser gelaufen als die drei Jahren davor, die für die
Kartoffelbauer "schwierig" waren, so Ferdinand Lembacher von der
Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer. Demnach musste teilweise unter
Produktionskosten verkauft werden.
Insgesamt gibt es in Österreich - je nach Definition - 5.000 bis 6.000 Erdäpfelbauern, die rund 22.000 Hektar bewirtschaften. Die Hälfte der Anbaufläche fällt auf Speisekartoffel, die andere Hälfte auf Stärke- und Speiseindustriekartoffel sowie Saatkartoffel.